Nachdem die letzte Radtouren immer direkt vor der Haustür starteten und wir den "Norden" schon ganz gut "abgefahren haben" wollten wir mal den Süden von Deutschland erkunden. Nichts konnte dafür besser sein als der Donauradweg.
Da diese Radtour diesmal nicht von Zu Hause aus losging, fuhren wir am Fr. gegen 9:15Uhr bei bewölktem Wetter und 12°C mit dem Auto und den Fahrrädern Richtung Augsburg. Dort sind wir gegen 16:30Uhr angekommen und haben das Auto in der Nähe des Bahnhofes abgestellt, wo wir es in 8 Tagen wieder abholen wollen. Um 17:21Uhr ging es mit dem EC60 nach Ulm. In Ulm sind wir in den RE nach Donaueschingen gestiegen wo wir dann pünktlich um 20:39Uhr angekommen sind. Das Hotel „Zum Ochsen“ war nur wenige 100 Meter vom Bahnhof entfernt, so dass wir um 21:00Uhr am Ziel des heutigen Tages waren. Das Wetter in Donaueschingen: Es regnete ;-(
1.Etappe: Donaueschingen -> Burg Wildenstein
Wetter: Vormittags stark bewölkt, ~ 14°C, Nachmittags einzelne Schauer.
Start: Sa. 06.05.05 09:45Uhr Reine Fahrtzeit : 5:21Std.
Ankunft: 17:00Uhr Gefahren Km: 81,53Km Durchschnittsgeschwindigkeit: 15,02Km/h Übernachtung: JH Burg Wildenstein
Der erste Weg führte uns zur Donauquelle von wo aus alles begann. Nach einer weiteren kurzen Fahrt kamen wir an die Gabelung von den Flüssen Brigach und Breg wo sie zusammen fließen und der Fluss den Namen Donau bekommt. Von nun ging es immer an der Donau entlang. Über Geisingen, Immendingen, Möhringen nach Tutlingen. Zwischendurch haben wir die Stelle der Donauversickerung angesehen. Leider konnte man wegen des „Hochwassers“ nichts erkennen. Dann ging mir auch noch meine Digicam kaputt, so dass ich mir in Tuttlingen eine neue kaufen musste. Aber nicht nur das, es fing nun auch ordentlich an zu regnen. Und für die nächsten 1,5Std. waren die Regenjacken angesagt. Trotz des miesen Wetters war die Landschaft sehr schön. Kurz vor Beuron kamen wir an die Gabelung zur JH Burg Wildenstein wo wir für diese Nacht unser Quartier gebucht hatten. Es waren jetzt nur nach 2,5Km bis zur JH aber keiner hatte uns gesagt das wir dabei auch noch 500 Höhenmeter überwinden mussten! Völlig erschöpft und fertig kamen wir dann auf der Burg Wildenstein an.
2.Etappe: Burg Wildenstein -> Riedlingen
Start: So. 07.05.05 09:15Uhr Reine Fahrtzeit: 4:02Std.
Ankunft: 14:30Uhr Gefahren Km: 65,91Km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,34Km/h Übernachtung: Charisma Hotel zur Brücke
Wetter: Vormittags leicht bewölkt sehr kühl, ~ 8°C, ab Mittags etwas wärmer ~15°C
Ausgeruht machten wir uns auf zur 2.Etappe. Die ersten 2 Std. machte uns die Kälte am meisten zu schaffen. Handschuhe hätte man gebrauchen können. Ansonsten fuhren wir ohne große Ereignisse über Sigmaringen, Mengen nach Riedlingen. Diese Etappe ging meist immer am Ufer der Donau entlang, auf meist unbefestigtem Weg, so dass wir Riedlingen schon gegen 14:30Uhr erreichten. Unser Hotel „Hotel zur Brücke“ lang direkt an der Radstrecke. Leider gab es nichts zu essen und so mußten wir nochmals los. Während des gesamten Tages hat es nicht geregnet und so hofften wir auf weitere regenfreie Tage.
3.Etappe: Riedlingen -> Ulm
Wetter: Vormittags leicht bewölkt und sehr frisch, Nachmittags ab und an Sonnenschein.
Start: Mo. 08.05.05 10:05h Reine Fahrtzeit : 4:20Std.
Ankunft: 16:15Uhr Gefahren Km: 72,24Km Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,63Km/h Übernachtung: JH Geschwister Scholl
Da wir in einem Hotel übernachtet hatten und heute nur ~70Km vor uns hatten, konnten wir mal so richtig ausschlafen. So fuhren wir nach einem kräftigen Frühstück auch erst gegen 10:15Uhr los. Es ging von Riedlingen über Datthausen, Rechtenstein, Untermachtal nach Munderkingen. Hier haben wir uns dann mit neuen Getränken und essbaren versorgt. Nach einer Pause ging es weiter über Rottenacker, Dettlingen nach Ehingen. In Ehingen konnten wir über das Blautal (Blaubeuren) zum berühmten Blautopf fahren oder immer weiter entlang der Donau über Ehrbach nach Ulm. Wir entschieden uns der Donau treu zu bleiben und schlugen diesen Weg ein. In Ulm .angekommen sahen wir schon die Schilder Richtung Jugendherberge.Und wieder hatte uns niemand erzählt, das die JH auf einem Berg liegt. Erneut mussten wir den letzten Km zur „Geschwister Scholl JH“ schiebenderweise hinter uns bringen.
4.Etappe: Ulm -> Donauwörth
Wetter: Vormittags stark bewölkt ~12-14°C aber trocken
Start: Di. 09.05.05 08:55h Reine Fahrtzeit : 6:17Std.
Ankunft: 16:45Uhr Gefahren Km: 104,86Km Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,66Km/h Übernachtung: JH Donauwörth
Heute stand nun die längste Etappe auf dem Programm. Um 8:55Uhr ging es los. Erneut war die Sonne nicht zu sehen, aber es sollte den ganzen Tag über trocken bleiben. Wir fuhren durch Thalfingen, Oberelchingen, Unterelchingen quer durch den Donauwald nach Günzburg wo wir erneut unseren Getränkevorrat aufgefüllt haben. Nach einer kurzen Rast trafen wir auch ein Ehepaar aus Geisingen (hier fuhren wir während unser ersten Etappe durch) und radelten ca. 1 Std. gemeinsam weiter. Dies aber mehr aus Zweckgemeinschaft, denn die Beschilderung zwischen Gundelfingen und Dillingen ließ zu wünschen übrig, so kam es das wir uns auch das eine oder andere mal verfahren hatten. Ab Dillingen war die Beschilderung wieder „durchgängig“ und wir trafen erneut auf ein Ehepaar, diesmal aus Bremen. Das Ehepaar ist auch in Donaueschingen gestartet, allerdings einen Tag vor uns ;-) Nach einem kleinen Smalltalk verabschiedeten wir uns wieder und fuhren alleine weiter. Die letzten 10-15Km (man beachte wir hatten schon 90Km hinter uns) wurden dann doch ziemlich ungemütlich und schwer, da der Wind nun stark zugenommen hatte und uns jetzt ins Gesicht pustete. Aber auch das haben wir gemeistert (ich bin echt Stolz auf meine Jungs!) und die JH lag diesmal auch nicht auf einem Berg. Gleich bei der Anmeldung wurde uns mitgeteilt, das wir heute Nacht die einzigen männlichen Gäste sind. Das stellten wir dann auch gleich beim Abendessen fest. Aus Platzgründen hatten die Kids und ich je ein 2-Bettzimmen auf dem selben Flur. Das nutzten die Mädels (ca. 13-15 Jahre) gleich aus und schoben den Kids Zettel unter die Tür. So war ein reges Treiben bis spät in die Nacht auf dem Flur zu hören ;-)
5.Etappe: Donauwörth -> Vohburg
Wetter: Nachtfrost -1°C, tagsüber wolkenloser Himmel ~15-17°C
Start: Mi. 10.05.05 09:35h Reine Fahrtzeit : 5:03Std.
Ankunft: 16:15Uhr Gefahren Km: 84,47Km Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,72Km/h Übernachtung: Pension Lohr
Als ich am morgen die Kids weckte, waren sie natürlich vom nächtlichen Treiben mit den Mädels noch recht müde. Trotz allem mussten wir zum Frühstück. Anschließend machten wir uns unsere Lunch Pakete fertig und fuhren gegen 9:35Uhr, mit einem „Tschüss Kevin“ von den Mädels Richtung Donaustauf los. Nach ca. 8Km oder 30 Minuten machte die „Schwäbische Alb“ auf sich Aufmerksam. Wir mussten 3 lange Anstiege bewältigen. Nach einer anschließenden ruhigen Fahrt zwischen Marxheim und Bertholdsheim entlang der Donau, hatten wir erneut einen steilen Anstieg schiebenderweise zu bewältigen. So ging es dann durch Neuburg, wo das schönste Renaissanceschloss an der Donau steht. Vorbei am Jagdschloss Grünau nach Ingolstadt. In der Altstadt von Ingolstadt haben wir bei strahlendem Sonnenschein in einem Eiscafe halt gemacht. Nach der Stärkung und einem kleinen Sonnenbad machten wir uns auf die letzten 20Km über Großmehringen nach Vohburg. Die Temperaturen waren jetzt sehr angenehm und der Himmel immer noch wolkenlos. Kaum hatten wir Vohburg erreicht, machte sich ein „schleichender Plattfuß“ an Stevens Vorderrad bemerkbar. Wir schafften es gerade noch zur Unterkunft, welches sich als „aller erste Sahne Appartement“ herausstellte. Zwar bekamen wir kein Frühstück, aber bei diesem Luxus (große voll eingerichtete Küche, großes Bad, Fernseher, Wintergarten, Terrasse mit Garten) machte es uns nichts aus kurz einzukaufen und am nächsten morgen das Frühstück selbst zu zaubern. Am selben Abend flickte ich noch Steven Fahrrad bevor wir uns dann ins Bett legten und fern sahen.
6.Etappe: Vohburg -> Donaustauf
Wetter: Wolkenloser Himmel (erneut Nachtfrost)
Start: Do. 11.05.05 10:05h Reine Fahrtzeit : 5:07Std.
Ankunft: 17:20Uhr Gefahren Km: 81,40Km Durchschnittsgeschwindigkeit: 15,82Km/h Übernachtung: Pension Lohr
Nach einer sternenklaren und frostigen Nacht schien die Sonne vom wolkenlosem Himmel in unser Fenster. Nach einem selbstgemachtem Frühstück räumten wir das Appartement auf und starteten gegen 10:05Uhr. Die Sonne schien immer noch vom wolkenlosem Himmel und so konnten wir das erste mal schon morgens ohne Jacken los fahren. Wir fuhren am Schloss Wackerstein über Neustadt a.D. nach Weltenburg. Hier haben wir die Fähre durch den Donaudurchbruch nach Kehlheim genommen. Am Donaudurchbruch hat die Donau mit 20m ihre tiefste Stelle. Die ca. 20 Minuten lange „Überfahrt“ nach Kehlheim war ein sehr schönes Erlebnis. Sogar die Befreiungshalle von Kehlheim konnten wir von der Fähre aus sehen. In Kehlheim angekommen ging es über Bad Abbach immer entlang der Donau nach Regensburg wo wir eigentlich, auf Grund des sehr schönen und sonnigen Wetters (~22°C), ein Eis essen wollten. Da die Tour aber nicht durch die Stadt Regensburg verlief und wir nach schon 70 geradelten Kilometern keine Lust mehr hatten einen Umweg zu machen, setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten Donaustauf nach 81,40Km. Wie es unser Glück auf dieser Radtour so wollte, ich hatte die Pension Wallhala gebucht, mussten wir erneut einen Anstieg zur Pension bewältigen. Da es in der Pension nichts zu essen gab, bin ich nach dem „einchecken“ nochmals den Berg nach Donaustauf hinunter und habe für uns etwas „essbares“ besorgt. Nach dem wir dann alle satt waren setzte ich mich auf die Terrasse im Garten und las Zeitung während die Kids sich vorn dem Fernseher erholten.
7.Etappe: Donaustauf -> Deggendorf
Wetter: Morgens blauer Himmel 15°C, Nachmittags bis 23°C
Start: Fr. 12.05.05 09:55h Reine Fahrtzeit : 5:24Std.
Ankunft: 18:20Uhr Gefahren Km: 91,33Km Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,91Km/h Übernachtung: Hotel Anja
Heute sollte der wärmste Tag der Radtour werden. Schon morgens bei der Abfahrt gegen 10:00Uhr hatten wir angenehme 15°C und blauen Himmel. Gleich am Anfang sind wir am Schloss Wörth vorbei gefahren. Es ging weiter über Pondorf, Pittrich und Sossau. Straubing haben wir rechts liegen gelassen und sind weiter über Reibersdorf nach Bogen gefahren. Die Wärme machte uns langsam zu schaffen und so machten wir doch das ein oder andere mal mehr Pause als auf den vorigen Etappen. Die Tour verlief überwiegend auf asphaltierten Straßen, so das wir trotz Gegenwind und Pausen gut voran kamen. Kurz vor Deggendorf mussten wir dann eine 20 minütige Zwangspause einlegen, da sich ein Metalldraht um mein Hinterrad und Kette gewickelt hatte. Zum Glück ist bis auf die Plastikverkleidung für die Zahnräder nichts kaputt gegangen und wir fuhren weiter zum Hotel Anja nach Deggendorf. Dort eingecheckt und „frisch gemacht“ fuhren wir noch einmal 2 Km zurück zum Stadtkern um lecker im beim Italiener zu essen. Im Hotel wieder angekommen pflegten wir unseren leichten Sonnenbrand im Gesicht und schauten anschließend noch ein Krimi im Fernsehen.
8.Etappe: Deggendorf -> Passau
Wetter: Morgens blauer Himmel 15°C, Nachmittags bis 23°C
Start: Fr. 13.05.05 09:55h Reine Fahrtzeit : 5:24Std.
Ankunft: 18:20Uhr Gefahren Km: 91,33Km Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,91Km/h
Nach einem etwas stressigem Frühstück, man teilte uns beim Frühstück mit, das die Zimmer bis 9:45Uhr zu räumen sind, fuhren wir auf die letzte Etappe unserer Radtour Passau entgegen. Es war die kürzeste Strecke. Nach ein paar Kilometern ist uns dann aufgefallen, das wir unsere Luftpumpe bei der gestrigen „Zwangspause!“ haben liegen lassen. Zum Glück hatten wir noch eine „Miniluftpumpe“ dabei und noch kein weiteren Plattfuß. Die Route führte uns fast ausschließlich auf ebenen, asphaltierten Radwegen Richtung Passau. Es ging über Deggenau nach Niederalteich wo wir uns noch mit ein paar Brezeln eindeckten und uns entschieden auf der linken Uferseite der Donau weiter zu fahren. Wir fuhren ohne besondere Ereignisse über Winzer, Hofkirchen nach Vilshofen. Hier sind wir auf die rechte Uferseite gewechselt wobei wir uns kurz verfahren hatten. Aber Dank unseres Kartenmaterials haben wir schnell wieder den richtigen Weg gefunden. Die Sonne schaffte sich langsam Platz am Himmel und wir fuhren kurz hinter Vilshofen im T-Shirt weiter. In Sandbach, ca. 8Km hinter Vilshofen mussten wir erneut das Ufer wechseln. Dies war aber nur mit einer ganz kleinen Fähre möglich. Am anderen Ufer angekommen, machten wir die erste große Pause. Nun waren es nur noch 16Km bis Passau und es war erst kurz nach 14:00Uhr. Genug Zeit also nocht. Gestärkt machten wir uns auf in Richtung Passau. Es ging über Grashofen, Donauhof (hier mussten wir noch einmal eine Steigung bewältigen) nach Passau. Bei einer erneuten Donauüberquerung, kurz vor Passau (Brücke) sahen wir gerade wir ein Schiff an einer Schleuse „durchgeschleust“ wurde. Am Wasserkraftwerk von EON vorbei fuhren wir dann Richtung Innenstadt. An der Fritz-Schöffer-Promenade , dort wo die Flusskreuzfahrtschiffe halt machten, haben wir uns noch ein Eis im Eiscafe gegönnt. Als Scherz zeigte ich auf die gegenüberliegende, hoch oben auf dem Berg liegende Burg und meinte da liegt die JH. Leider erwies sich dies NICHT als Scherz. Auf Nachfrage bei einem Taxifahrer, wo denn die JH Passau liegt, zeigt er hoch auf den Berg. Wir fuhren also über die Luipoldbrücke Richtung Veste Oberhaus. Jetzt standen wir vor den „Berg“. Es war zwar eine asphaltierte Straße hoch zur JH, aber ein Schild gleich am Anfang zeigte eine Steigung von 22% !!!. Aber was wir alles in den letzten Tagen erlebt habe konnte uns dies auch nicht mehr aus der Ruhe bringen. Wir stiegen von den Fahrrädern ab und schoben die letzten ~ 800m. Doch etwas kaputt und durchgeschwitzt kamen wir an der JH an. Wir bekamen ein Familienzimmer und das Abendessen (Schnitzel mit Pommes) schmeckte sehr lecker. Ich ging nach dem Essen noch zur Aussichtsplattform und konnte direkt auf den Zusammenfluss von Inn und Donau blicken. Das war sie nun also unsere RADTOUR 2005 von Donaueschingen nach Passau. Mal wieder eine sehr gelungene und schöne Radtour. Morgen um 10:21Uhr fährt unser Zug nach Augsburg wo unser Auto steht. Aber wir kommen wieder. Wahrscheinlich schon nächstes Jahr. Dann wollen wir den 2.Teil der Strecke bewältigen und der führt von Passau nach Wien
Hier geht es zur vollständigen Bilder Gallerie der Radtour