Conergy Marathon Hamburg 2008

3:18:48Std.

start_nr_conergy_08.jpg Netto: 3:18:48Std. 5 Km : 00:23::33Std. 4:43min/Km
Brutto: 3:21:19Std. 10:Km: 00:46:07Std. (22:34min) 4:31min/Km
Gesamtplatz: 1388 15Km: 01:08:57Std. (22:50min) 4:34min/Km
Platz in AK40: 388 20Km: 01:32:07Std. (23:10min) 4:38min/Km
Platz Männlich: 1329 25Km: 01:55:25Std. (23:18min) 4:40min/Km
1. Halbmarathon: 1:37:06Std. 30Km: 02:19:00Std. (23:35min) 4:43min/Km
2. Halbmarathon: 1:41:43Std. 35Km: 02:43:12Std. (24:12min) 4:50min/Km
Schnitt: 12,73Km/h 40Km: 03:08:40Std. (25:28min) 5:06min/Km

 


marathon1.jpgPressebericht :

Pünktlich um 9.00 Uhr schickte der Erste Bürgermeister Ole von Beust die 20.000 Marathonis mit einem kräftigen Glockenschlag auf die 42,195 Kilometer durch die Hamburger Innenstadt. „Die Bilder vom Start waren grandios. Eine Veranstaltung mit Teilnehmern aus 85 Nationen – eine bessere Werbung für Hamburg kann es kaum geben“, sagte der Erste Bürgermeister Ole von Beust nach dem Start. Insgesamt versammelten sich 800.000 begeisterte Zuschauer an der Marathonstrecke. Darüber hinaus feierten 50.000 Besucher bei der Runner’s Party auf dem Heiligengeistfeld. Damit verzeichnet der Conergy Marathon Hamburg mit 850.000 Marathon-Fans einen neuen Zuschauerrekord.

 


Die Zeitvorgabe ist fast nicht mehr zu schaffen ist der „Lauf- Spruch“ für 2008. Das hatte ich schon vor 4 Wochen zu spüren bekommen als ich den Wandsetaler Halbmarathon lief. Aber ich wollte es nicht anders. Dieses Jahr wollte es ich wirklich wissen. So akribisch hatte ich mich die letzten Jahre noch nie vorbereitet. Auch wenn ich eigentlich aus der „Triathlon Szene“ komme, die ersten 4 Monate im Jahr gehörten fast ausschließlich der Laufdisziplin. Außerdem wollte ich mich nicht schon wieder von DOC-Jo beim Marathon debütieren lassen Surprised Die Vorbereitung verlief super. Keine Verletzungen oder Erkrankungen stoppten meinen vollbepackten Trainingsplan und so konnte ich fast alle geplanten Einheiten absolvieren. Es konnte also losgehen.

conergy_1.jpegDer Start war diesmal für alle um 9:00Uhr vom Millerntoplatz aus,  Ich hatte mich mit DOC-Jo am Startblock E conergy_2.jpeggegen 8:30Uhr verabredet. Wir wollten versuchen unsere vorgegebene Zeit von 3:15Std. gemeinsam zu laufen. Aber ganz ehrlich, wir wussten eigentlich schon vorher das diese Zeit für uns wohl unerreichbar sein wird. Aber Ziele muss man sich ja setzen  Das Wetter war prächtig (wolkenloser Himmel und schon am frühen Morgen ~12°C) wenn nicht schon fast zu warm. Gegen 8:45Uhr quetschten wir uns in den Startblock E um pünktlich um 9:00Uhr mit der Masse in Richtung Reeperbahn geschoben zu werden.
Die ersten 5Km, das war uns vorher schon klar, werden wir unseren Schnitt von 4:37min/Km nicht halten können da es auf der Strecke einfach zu voll wird. Und so war es dann auch. Erst als wir auf die Elbchaussee einbogen und wieder Richtung Innenstadt liefen lockerte sich die Menge auf und wir gaben „Gas“. Zwischenzeitlich liefen wir sogar den Kilometer unter 4:30min. Mein erster „privater Versorgungspunkt war Höhe U-Bahn Baumwall bei ~ Km 12. Selbsterklären das die Flasche mit dem Gelpäckchen von meinen VIP-Fans überreicht wurde. Es lief alles wie am Schnürchen. Ich „flog“ nur so über den Asphalt. Als wir dann die Binnenalster umrundeten und über die Kennedybrücke Richtung Winterhude liefen rief mir DOC-Jo zu er müsse ein paar „Körner rausnehmen“. OK dachte ich, sind wir wirklich zu schnell? Wir hatten jetzt ungefähr KM 16 erreicht und ich fühlte mich noch super! Kurzer Blick zum DOC und beide wussten wir ab jetzt läuft jeder sein eigenes Rennen. Nach der Hälfte der Strecke fühlte ic hmich immer noch gut und lag genau im Zeitplan. Mein zweiter Versorgungspunkt näherte sich, Saarlandstr./Ecke Wiesendamm, ich nahm das Gelpäckchen und die Flasche „gierig“ entgegen. Jetzt ging es auf die Fuhlsbüttler Str. und dann durch die „City Nord“. Hier war ich die letzten Jahre immer schon ziemlich am Ende meiner Kräfte, Diesmal war ALLES anders. Es schien sich wirklich gelohnt zu haben die „Schinderei“ abends im dunkeln bei Regen und Schneetreiben. Aber noch waren es ja locker 15-16Km bis zum Ziel und die Alsterdorfer Straße, der Maienweg und die Alsterkrugchaussee lagen noch vor mir. Die letzten Jahre der reinste Horror. Wie wird es dieses Jahr? Als ich in die Alsterdorfer Straße einbog fühlte ich mich noch gut aber nicht mehr frisch was denke ich aber völlig OK war. Der dritte und letzte Versorgungspunkt war kurz hinter der S-Bahnstation Ohlsdorf. Jetzt viel das laufen schon etwas schwerer und die ½ Liter Getränkeflasche wurde mir schon nach wenigen Meter zu schwer. Endlich erreichte ich die Alsterkrugchaussee. Jetzt doc_1.jpegließen die Kräfte doch merklich nach und es wurde mehr und mehr eine Kopfsache. Ich wurde langsamer und die Km Zeiten von 4:37min waren nicht mehr zu schaffen. Auf der Tatenbekstr. (hier geht’s übrigens noch einmal bergauf) hatte ich das Gefühl es kündigt sich ein Krampf im linken Oberschenkel an. Ich versuchte ruhig aber möglichst beständig weiter zu laufen und erreichte den „Klosterstern“. Hier tobte wie jedes Jahr das Leben. Wildfremde Mensche riefen meinen Namen und trieben mich Richtung Ziel. Die 3:15Std., das hatte ich schon bei Km 33 gemerkt, waren nicht mehr drin. So versuchte ich wenigstens noch die 3:20Std. zu "retten. Auf der Rothenbaumchaussee schaute ich immer wieder auf die Uhr und rechnete ob ich es noch schaffen könnte. Es sah noch gut aus. Selbst wenn ich jetzt 5min/Km laufen sollte reichte es noch. Hier auf der Rothenbaumchausse ging es wieder leicht bergauf und viele Läufer mussten gehen, so dass ich oft gezwungen wurde die plötzlich anhaltenden Läufer auszuweichen. Dann sah ich es endlich, das Ziel. Gaaaaanz weit am Ende der Glacischausse tauchte es auf. Die Zielgerade sollte ~ 600m lang sein, ich schaute auf die Uhr und hatte noch knapp 4min bis zu 3:20Std.. Das sollte reichen. Ich lief die lange Zielgerade ein und genoss den Jubel einiger tausend Zuschauer am Ziel. Ich hatte es geschafft!!! Wenn auch nicht in der „geplanten“ Zeit aber über 15min schneller als meine Bestzeit. Zum ersten Mal konnte ich einen Marathon richtig geniessen, na ja zumindest bis KM 34-35 . Aber es hat sich gelohnt. Nun heißt es die Form bei Laufen halten und die beiden Disziplinen Schwimmen und Radfahren forcieren. Schließlich steht der Saisonhöhepunkt mit den Europameisterschaften der Langdistanz, dem Ironman in Frankfurt , bald vor der Tür.Aber was war mit DOC-Jo? Wo steckte er? Ich wartete im Zielbereich auf ihn und er ließ mich zum Glück nicht zu lange warten, knapp 8min später erreichter auch er das Ziel. Aber von Glückgefühlen bei ihm keine Spur. Er war fertig! Fix und fertig! Nein er einfach leer! So habe ich "meinen DOC" noch nie erlebt (nee er war ja sonst auch immer vor mir im Ziel Sealed. Er brauchte ein paar Minuten um mir dann ganz fair und vom ganzen Herzen zu gratulieren. Aber dann redete er irgendeinen Blödsinn wie  „Nie wieder“, „Was soll der Scheiß“, „Warum mache ich das überhaupt“ bis „Ich werde dieses Jahr kein Wettkampf mehr machen“. Ich nahm dies natürlich nicht ernst und überließ ihm seiner süßen Frau Lena die ihn  liebevoll in die Arme nahm. Aber Leute mal ganz ehrlich. Der DOC ist im März umgezogen, hat geheiratet und irgendwie auch noch für Nachwuchs gesorgt (Zaubermaus ist Schwanger Kiss) und dann ist er mit 3:26Std. weit unter der magischen Grenze von 3:30Std. geblieben. DAS verdient Respekt!!!

Nachdem wir unseren Flüssigkeitverlust wieder aufgefüllt hatten trennten wir uns und fuhren erschöpft nach Hause.

Eine kleine Anmerkung möchte ich hier noch machen.

Nächsten Morgen erhielt ich eine E-Mail vom Doc die ich gern in Ausschnitten zitieren möchte:

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Was für ein herrlicher Tag oder !!
Für die, die es interessiert, den Beinen geht es gut, nicht das ich nichts merke, aber im Gegensatz zu gestern ist das kein Vergleich. War doch nicht ganz vergebens das Training.
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Da beide Athleten in Berlin als reine Schauläufer an den Start gehen und die Stadt, den Jubel und den Lauf einfach nur genießen wollen, muß eine eventuelle "Revanche" auf 2009 verschoben werden. Die Pressesprecher beider Läufer wollten sich dazu allerdings noch nicht äußern. Zu mal der Barmbeker Rundschau Berichte vorliegen, nach denen Teilnahmen des Barmbeker Laufgotts an Triathlonveranstaltungen für 2008 noch nicht gesichert sind. "Wir arbeiten aber daran" sagte Motivationstrainerin Lena unserem Korrespondenten. "Es war eine harte Vorbereitung. Wir müssen jetzt gucken, wie es weiter gehen kann und soll".
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Beide Rennställe haben aber eine gemeinsame Dankeserklärung unterschrieben, mit der sie sich bei allen Schlachtenbummlern, VIP-Fans, Freunden, Angehörigen und solchen, die es noch werden wollen, bedanken möchten. "So eine Unterstützung ist Gold wert" wurde der Rahlstedter Marathonläufer zitiert. Und auch aus dem Ohlsdorfer Umfeld wurden Verlautbarungen wie "ohne Euch hätte ich es nicht geschafft" vernommen. In diesem Sinne danke ich Euch allen und wünsche eine schöne Woche

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Einfach Genial der verrückte Doc und genau deshalb mag ich ihn so gerne !


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