Köln Marathon 2010
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Netto: 3:39:07Std. |
1. Halbmarathon: 1:46:21Std. | 4:56min/Km |
Brutto: 3:44:38Std. |
2. Halbmarathon: 1:52:47Std. | 4:58min/Km | |
Gesamtplatz: 822 | Platz in AK40: 145 | 5:19min/Km |
Und wieder fand der letzte Wettkampf der Saison in Köln statt. Nicht ganz freiwillig, aber versprochen war versprochen? Ja nachdem Lena im Frühjahr wegen einer Erkältung nicht am Hamburg Marathon teilnehmen konnte, haben Jörg und ich ihr versprochen auf einem Marathon ihrer Wahl mit zulaufen. Tja und da Lena in der Woche des Köln Marathons beruflich in Köln zu tun hatte.... Nachdem ich nun den Hella Laufcup, mit einer kurzen Urlaubspause auf Mallorca hinter mir gebracht hatte, war ich froh endlich meinen letzten Wettkampf für diese Saison zu bestreiten. Wettkampf ist eigentlich zu hoch gegriffen. Jörg und ich haben das Training gegenüber der Vorbereitung auf den IronMan in Zürich fast eingestellt. Von den Läufen des Hella Laufcups einmal abgesehen. Aber das sollte sich noch rächen...
Die Anfahrt zum Marathon:
Wie oben schon erwähnt, weilte Lena seit 2 Tagen in Köln und erwartete uns am heutigen Samstag. Diesmal nicht mit dem WoMo, sondern mit dem PKW von Jörg ging es Richtung Köln. Lena hatte ein günstiges Hotel in der Nähe des Kölner Dom's gefunden. Gegen Mittag machten wir uns auf nach Köln wo wir gut 3,5Std. später ankamen. Wir checken im Hotel ein, Lena wartete schon auf uns, und dann ging es zur Expo. Hier machten wir noch einige „Schnäppchen" und holten unsere Startunterlagen ab. Anschließend waren wir drei noch am Rheinufer bei einem Italiener lecker Pasta essen. Gegen 20.30Uhr hatte uns das Hotelzimmer wieder und wir sahen noch ein wenig fern.
Der Wettkampftag:
Da der Marathonstart erst gegen 11.30Uhr stattfand, hatten wir noch genug Zeit für ein kleines leckeres Frühstück. Dann machten wir uns fertig, packten die Sachen ins Auto und machten uns auf den Weg zum Startbereich. Das Wetter war Klasse. Schon am Vorabend beim Italiener war die Luft angenehm warm. Heute sollte es in Köln noch einmal bis zu 24°C warm werden. Am Himmel verschwanden langsam die Wolken und machte für die Sonne Platz. Im Zielbereich war schon reges treiben, da es schon morgens um 8:00Uhr mit dem 10Km Lauf und anschließend mit dem Halbmarathon losging. Jörg und ich kannten sich noch vom letzten
Jahr aus und so fanden wir schnell die Kleiderbeutelabgabe. Im Startbereich.trennten wir uns von Lena, da sie in einem anderen Startblock eingeteilt war als wir. Wie im letzten Jahr zog sich der Start in die Länge. Erwähnenswert war noch, das die Deutsche Nationalhymne, es war ja der „Tag der deutschen Einheit", vor dem Start gespielt wurde. Dann wurden wir auf die 42,195Km losgelassen. Durch den „Wellen" Start konnte man schon gleich am Anfang recht gut laufen. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen mit Jörg zusammen zu laufen und wenn wir es schaffen sollten, um die 3:40Std. zu laufen. Die ersten KM über den Rhein mit Blick auf dem Kölner Dom war wie im letzten Jahr ein „Hinkucker". Dann verschwanden wir in den engen Straßen der Stadt. Wir ließen uns mit dem „Strom" ziehen und liefen einen Schnitt um die 5min/Km. Eigentlich zu schnell, aber uns ging es ja NOCH gut. Bei KM 7, ja ich habe mich nicht verschrieben, fingen meine Oberschenkel ganz leicht an zu schmerzen. Nicht doll, aber irgendetwas war da. Ich ahnte böses, konnte aber nichts machen und lief weiter. Bei KM 10 wurde Jörg langsamer. Ich hielt mein Tempo von 5min/Km und lief allein weiter. Die Oberschenkel machten sich von KM zu KM mehr und mehr bemerkbar. Aber was sollte ich machen? Aufhören? Nee nicht schon bei KM 15! Was war bloß los mit meinen Beinen? Als ich den ersten Halbmarathon geschafft hatte, war ich schon ziemlich am Ende. Wie kann so etwas nur passieren. OK, es war verhältnismäßig warm gegenüber den letzten Tagen, aber das konnte es nicht sein. Stecke mir vielleicht der Halbmarathon der letzte Woche noch in den Knochen? Gut ich hab wenig trainiert die letzten Wochen, aber kann man in dieser Zeit so schnell abbauen? Ab Km 28 machte ich bei jeder Verpflegungsstelle eine kurze Gehpause. Ob es Jörg und Lena auch so schlecht ging? Als ich die 32KM Marke erreicht hatte, waren meine Waden hart wie Stein und die Oberschenkel schmerzten bei jedem Schritt. Jetzt erst kann ich nachempfinden, wie Doc-Jö sich beim IronMan in Zürich gefühlt haben muss. RESPEKT Jörg. Und du hattest da noch gut 30Km zu laufen!!!! Ich konnte komischerweise mein Tempo von fast 5min/Km halten. Aber es tat verdammt weh und das schon seit gut 1,5Std. Bei Km 38 aber war es fast vorbei. Ich lief nun nur noch um die 6min/Km und hätte nicht einen Schritt schneller laufen können. Mit Schrecken dachte ich auch noch an die letzte Rheinüberquerung. Hier ging es noch einmal die Brücke hoch, bevor man sich ins Ziel „rollen" lassen kann. Es kam mir vor als wenn ich kaum vorwärts kam. Auch hatte ich das starkes verlangen zu gehen. Aber immer wieder waren an der Strecke Leute die uns anfeuerten so dass ich weiter lief. Dann kam der Kölner DOM und endlich, endlich lag der letzte KM vor mir. Jetzt nur noch einmal die Brücke hoch und am anderen End war schon fast das Ziel. Ich schleppte mich die Brücke hoch und überholte tatsächlich noch ein paar Läufer, als ein Zusch
auer einer Bekannten zu rief:"Los lauf, den IronMan schafft du doch locker"(zum Verständnis: Ich lief mit dem Finisher-Shirt von IronMan Switzerland). Dieser Spruch mobilisierte meine letzten Reserven und ich zog noch einmal auf den letzten 400m an. Dann war es endlich geschafft. Noch nie glaube ich hatte ich mich so über die 42,195Km gequält wie dieses mal. Wie es wohl Jörg & Lena ergangen ist? Ich ging in den Zielbereich und füllte so gut es geht meinen Flüssigkeitsverlust wieder auf. Anschließend setzte ich mich in die Sonne und wartete auf Jörg. Kurze Zeit später fing ich aber an zu frieren, verließ den Zielbereich und begab mich zu den Duschen. Nach einer lauwarmen Dusche, legte ich mich noch einmal völlig entkräftet in die Sonne. Bis Jörg mich anstubste. Ihm ist es nicht besser als mir ergangen! Auch er war völlig am Ende. Nachdem auch er geduscht hatte, MUSSTE ich dringend etwas trinken. Da wir kein Geld dabei hatten, blieb uns nichts anderes übrig als zum Zielbereich zurück zu gehen, Dort wollte man uns allerdings nicht mehr rein lassen. Auch mein Bitten und der Hinweis auf meinen Flüssigkeitsverlust ließ die Security nicht erweichen. Ich aber hatte so einen Durst bzw. Flüssigkeitsmangel, dass mich die Security nicht mehr interessierte und ging einfach weiter. UPS, da standen Sie dann auf einmal. Drei riesige Security Typen und hielten mich fest. Ich war außer mir und wollte mich schon los reißen als einer der Typen mich beruhigte und mir etwas zu trinken an bot. Man das wurde auch Zeit. Aber wie kann ein Veranstalter eines Marathons bzw. einer Ausdauersportveranstaltung so etwas tun. Ich konnte in der kurzen Zeit nach dem Zieleinlauf gar nicht meinen Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Und so lange warten bis ich dies getan hatte war auch nicht möglich, da ich anfing zu frieren. War schon eine komische Situation, die sich aber zum Glück friedlich gelöst hatte. Jörg und ich gingen anschließend zum vereinbarten Treffpunkt wo wir Lena kurze Zeit später trafen. Sie hatte den Lauf etwas besser weggesteckt als wir und war nach knapp 4:30Std. ins Ziel gelaufen. Leider hatte Sie ihren Zeitmesschip verloren und keine genaue Laufzeit. Frisch geduscht machten wir uns auf dem Weg zum Auto und traten die Heimreise an. Leider nicht ganz so erfolgreich. Es dauerte gut eine Stunde bis wir aus Köln heraus waren um dann weitere 2 Stunden auf der Autobahn im Stau zu stehen. Nach knapp 7 Stunden, es war schon weit nach Mitternacht, kamen wir drei dann endlich in Hamburg an.
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Jörn: 3:39:07 Std. | Jörg: 4:12:43 Std. | Lena: 4:30:00 Std. (geschätzt) |
Fazit: Der Köln Marathon ist wirklich zu empfehlen. Die Laufstrecke ist nicht zu voll, so dass man vernünftig laufen kann. Die Stimmung an der Strecke richtig gut und Klasse und Köln mit dem Rheinufer und dem Kölner Dom immer eine Reise wert. NUR EINS MÖCHTE ICH NIE WIEDER. MICH BEI EINEM MARATHON SO QUÄLEN!
Lena & Jörg:
Hat wirklich Spaß mit Euch gemacht. Auch wenn ich mich so quälen musste.
Danke ihr beiden!!!!
Jörn