21. Röhn-Radmarathon in Bimbach
So der Harz liegt mal gerade 1 Woche zurück und ich konnte mich in Dänemark im Kurzurlaub ein wenig erholen. Nur ein paar kleine Läufe und lange Spaziergänge am Strand. Dann ging es direkt von Dänemark, mit kurzem Zwischenstopp zu Hause, alleine weiter nach Bimbach in der Nähe von Fulda.
Gegen 23Uhr kam ich in Fulda an und übernachtete dort, bevor ich am Samstagmorgen die restlichen 8Km nach Bimbach fuhr. Dort gegen 10 Uhr morgens angekommen, sah ich schon von weitem die zahlreichen Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte im Start-/ Zielbreich. Super Atmosphäre. Es kam mir ein bisschen so vor wie vor zwei Jahren in Motala bei der Vätternrundan in Schweden.Schnell fand ich einen geeigneten Platz, „parkte" das WoMo und holte die Sonnenstühle heraus. Es war nämlich traumhaft schönes Wetter. Anschließend holte ich die Startunterlagen ab, erkundete die Umgebung und machte es mir dann in der Sonne bequem bevor es Abends im Fernsehen die Übertragung vom Champion League Spiel Bayern gengen Inter gab.
Der „Renntag"
213,57Km; 8:16:1731Std. reine Fahrtzeit; 25,80Km/h im Schnitt; 76,06Km/h max.; 3500Hm
Der 21. Röhn-Radmarathon in Bimbach startete um 6:0Uhr in der Früh. Es war kein Radrennen im eigentlichem Sinne, sondern mehr eine RTF. Eine Zeitnahme fand nicht statt. Der Wecker klingelte um 5:00 Uhr, ich nahm ein kräftiges Frühstück zu mir und begab mich mit meinem am Vortag zu recht gemachtem „Carbon-Renner" auf zum Start. Das Wetter war wunderschön. Die Sonne ging über dem „Hügeln" auf und leichter Dunst lag noch über den Feldern. Die ersten 5Km fuhr ein Fahrzeug vorweg, dann gab es einen fliegenden Start. Wie so oft bei RTF Veranstaltungen ging es gemütlich los. Nennenswerte Anstiege bis zum ersten Krontrollpunkt in Weyhers nach knapp 25Km gab es nicht. Hier am Kontrollpunkt holte ich mir den „Kontrollstempel" ab, nahm eine Waffel auf die Hand und fuhr weiter. Nun ging es Richtung Ebersburg und Wasserkuppe. Die beiden wohl steilsten Anstiege standen bevor.
Waren bis hier noch viele Fahrer zusammen, trennten sich hier die ersten Gruppen. Ich wollte es eigentlich wie im Harz machen und möglichst lange auf dem großen Blatt fahren. Dieses Vorhaben schmiss ich aber schnell über den Haufen als ich bemerkte wie viel Kraft es kostete diesen Anstieg hoch zu fahren. Außerdem waren erst knapp 30Km gefahren und ich wusste nicht was alles noch kommen sollte. Langsamer als ich konnte fuhr ich den Anstieg zur Wasserkuppe hoch. Ich wollte auch noch die letzten Km der Strecke genießen und sparte mir ein paar „Körner" auf. Oben auf der Wasserkuppe war es noch etwas neblig und ein einmotoriges Propellerflugzeug musste auf uns warten. Dann ging es wieder runter Richtung Schwedenwall zum 2ten Kontrollpunkt. Nach dem „obligatorischen" Kontrollstempel füllte ich meine Flaschen, nahm ein Brötchen und ein paar Riegel und fuhr weiter. Leider war ich der einzige der die Kontrollstelle verlassen hatte und so fuhr ich ca. 15Km fast nur allein. Diejenigen die mich überholten, fuhren mit einem Tempo an mir vorbei das ich hätte neidisch werden können. Aber es waren noch knapp 140Km zu fahren. Irgendwann fand ich wieder eine kleine Gruppe und schloss mich ihr an. Der Anstieg zum „Schwarzen Moor" macht mir dann das erste Mal ein wenig zu schaffen und die ersten Zweifel kamen auf ob ich es schaffe bis ins Ziel. Die Hälfte der Strecke und mehr als die Hälfte der Höhenmeter langen nun hinter mir als ich nach knapp 140Km am 4ten Kontrollpunkt in Kaltensundheim ankam. Hier gab es warme Verpflegung. Einen großer Teller Nudeln mit Gulasch lies ich mir schmecken, füllte meinen Getränkevorrat so wie die Riegel wieder auf und weiter ging es. Wieder fuhr ich allein vom Kontrollpunkt los! Doch diesmal holte ich auf einer kleineren Steigung ein „Pärchen" ein und schloss mich den beiden
an. „ER" schien recht fit zu sein und „zog" uns beiden die nächsten KM mit. Kurz vor Spahl, einem Getränkestand" bedankte ich mich für das „mitnehmen" und verabschiedete mich. Nun kamen 2 kleine aber knackige Anstiege und ich hatte das Gefühl keinen Meter mehr weiter fahren zu können. Die Beine waren total kraftlos. Lag es an der Verpflegung? Hatte ich einen Hungerast? Keine Ahnung. Ich nahm mein letztes Gel-Päckchen zu mir und fuhr so langsam es ging weiter. Nur nicht anhalten. Nach ca. einer halben Stunde, ich hatte viel getrunken und 2 Bananen gegessen ging es langsam wieder. Als ich den 5ten und letzten Kontrollpunkt hinter mir gelassen hatte, fand sich eine Gruppe von ca. 20 Fahrern zusammen. Wir fuhren sehr diszipliniert und schnell. Es ging jetzt zwar fast nur noch bergab, aber der Tacho zeigte stolze 48Km/h und das über mehrere KM. Kurz vor Bimbach gab es dann noch einmal einen kleinen Anstieg. Die Gruppe viel rasch auseinander. Ich versuchte noch einmal dran zu bleiben und wunderte mich dass dies klappte. 5 Fahrer setzten sich mit mir ab und fuhren die letzten KM bis zum Ziel gemeinsam. Wow, ich hätte nicht gedacht das ich nach meinem „Schwächeanfall" noch einmal so in die Pedalen treten könnte. Klasse hat richtig Spaß gemacht. Das Wetter hatte sich wären des Tages nicht groß geändert und so legte ich mich erst einmal 30Minuten am WoMo mit „schweren" Oberschenkel in die Sonne. Anschließend nutzte ich die Möglichkeit des duschens in der nahe gelegenen Schule. Frisch geduscht und umgezogen besuchte ich dann noch einmal die „Messe" und das Festzelt. Doch hier war es so warm, das ich mich zurück zum WoMo begab und mich in den Schatten legte. Die meisten um mich herum packte Ihre Zelte schon ein oder machten Ihrer Wohnwagen bzw. Wohnmobile fertig für die Abreise. Eigentlich wollte ich ja erst am nächsten Tag los fahren, machte mich dann aber auch, nach dem ich genug von der Sonne hatte, auf Richtung Hamburg. Weit kam ich nicht. Nach ca. 1 Std., die Uhr war mittlerweile 21:00Uhr, hatte ich keine Lust mehr und fuhr in Guxhafen, kurz vor Kassel, von der Autobahn und stelle mich in ein ruhiges Wohngebiet. Noch ein wenig gelesen und fern geschaut dann fielen auch schon die Augen zu. Am nächsten Tag früh um 9:00Uhr ging es dann gen Heimat!
Fazit: Bergfahrten sind einfach genial. Ist man im Berg drin, fragt man sich „Warum tue ich das", hat man den Berg bezwungen ist es einfach nur schön. Die Veranstaltung war hervorragend, die Strecke einmalig und das Wetter passte. Gute Vorraussetzungen nächstes Jahr wieder zu kommen!!!