10. Flensburger Pilsener OstseeMan Triathlon Glücksburg 2011
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Platz |
Name |
Swim
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Bike
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Run
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Gesamt |
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23/135 |
Arndt/Thomas H./Timo |
1:17:19 |
5:33:48 |
3:01:04 |
09:52:12 |
138/447 |
Jörn Oltmann |
1:44:21 |
5:33:06 |
3:56:20 |
11:13:47 |
147/447 |
Jörg Bantin |
1:23:39 |
5:53:46 |
4:06:31 |
11:23:xx |
85/102 |
Achim/Thomas R./Lena |
1:37:06 |
5:58:20 |
4:59:09 |
12:34:36 |
Ergebnislisten
Gesamt Staffel-Mix Staffel-Männer
Anfang August, es ist OstseeMan Zeit! In der ersten Woche des Augusts findet traditionell der OstseeMan am Kurstrand von Glücksburg statt. Dieses Jahr schon das zehnte Mal. Auch ich war wieder über die voll Distanz dabei, nachdem ich die letzten beiden Jahre nur in der Staffel gestartete war. Ein Grund warum ich nur 4 Wochen nach der Challenge Roth erneut über die volle IRONMAN-Distanz ging war, ich wollte meinen „inoffiziellen Titel“ als OstseeMan von meinem Tria-Kollegen und IRONMAN-Brother Jörg zurückholen. Er aber wollte es verhindern und war auch am Start. Noch mit dabei waren Arndt, Thomas H. und Timo als ambitionierte Staffel, sowie Achim, Thomas R. und Lena die ebenfalls als Staffel starteten. So stand einem schönen Sport-Wochenende nichts entgegen.
Der Tag vor dem Wettkampf
Als ich am Freitag nach einem wichtigen Termin erst spät gegen 19:30Uhr los fuhr, war ich allein. Mein Frauchen Birgit musste wegen privaten „Problemen“ zu Hause bleiben. Schade hatte wir uns doch beide auf ein schönes Wochenende gefreut. Als ich die Hälfte der Strecke nach Glücksburg geschafft hatte, ich war kurz vor Kiel,
stoppte mich eine Reifenpanne. Ich hatte mir eine riesen Schraube in das rechte Hinterrad gefahren. Zum Glück konnte ich noch bis zur nächsten Tankstelle in Kiel fahren und dort in Ruhe den Reifen wechseln. Aber knapp eine Stunde hatte dies auch gedauert. So erreichte ich den Campingplatz Schwennau in Glücksburg erst gegen 22:30Uh wo mich Lena & Jörg begrüßten. Die beiden hatten sich ein Appartement gemietet. Wir tauschten uns noch kurz aus, dann gingen wir schlafen.
Am nächsten Morgen, die Sonne schien und ich hatte gemütlich draußen direkt an der Flensburger Förde gefrühstückt, traf ich mich mit Jörg bei der Startunterlagenausgabe. Anschließend bummelten wir noch ein wenig am Kurstrand entlang und begaben uns dann zum WoMo. Schließlich wollten Timo, Achim, Arndt, Marion & Thomas R. auch demnächst erscheinen. Als Timo, Achim und Arndt dann gegen 14:30Uhr erschienen, hatte sich Jörg schon aufgemacht um für Sonntagabend (wir wollten nach dem Wettkampf Jörgs Geburtstag beim grillen ein wenig Feiern) einzukaufen. Wir vier bauten derweilen das Zelt von Achim auf. Als alles soweit fertig war, erschienen auch Marion & Thomas R. Ich kochte Kaffee, Lena & Jörg brauchten noch Kuchen von ihrem Einkauf mit und so saßen wir bis ca. 17:15Uhr bei Kaffee & Kuchen zusammen. Nun hieß es schnell die Räder fertig machen und ab zum Rad Check-In. Dieser hatte nur bis 18:00Uhr geöffnet. Dort trafen wir dann noch auf meine Schwester die meine Mutter mit im „Schlepptau“ hatte. Auch die beiden hatten sich ein Apartment in Glücksburg gemietet und wollten den OstseeMan live verfolgen. Nach dem Rad Check-In besuchten wir ein Restaurant und warteten verzweifelt auf den letzten Athleten Thomas H. Er hatte den Bike Part der „ambitionierten“ Staffel und musste noch sein Rad einchecken. Als er endlich gegen 19:00Uhr eintraf, war der Check-In Bereich inzwischen geschlossen, aber wir konnte das Rad zum Glück am Sonntagmorgen um 5:30Uhr noch einchecken. Nach dem Essen schlenderten wir Richtung Campingplatz wo wir alle noch eine kurze Zeit zusammensaßen.
RACE Day
Pressebericht des Flensburger Tageblatt:
Eisenharte Bedingungen mussten sich die Extrem-Triathleten beim zehnten OstseeMan in Glücksburg stellen. Einen Meter hohe Wellen, stürmische Böen und Schauer erschwerten den Wettkampf über die legendäre IRONMAN-Distanz (3,8Km swim, 180Km Bike, 42,195Km run) erheblich. An neue Streckenrekorde war bei solchen Bedingungen nicht zu denken. Eröffnet wurde der OstsseMan um sieben Uhr früh mit einem spektakulären Massenstart ins Meer. Bis 22Uhr feierten 20000 Zuschauer die Top-Athleten und Hobby-Sportler überall an der Strecke.
Die Nacht zu Sonntag war schrecklich! Es stürmte und regnete in einer Tour, so dass an schlafen kaum zu denken war. Mir taten die vier draußen im Zelt ein wenig leid. Als die Uhr dann endlich 4:55Uhr zeigte stand ich auf und kochte für uns alle erst einmal einen heißen Kaffee. Kurz nach fünf Uhr kamen dann die ersten Gestalten aus dem Zelt und wir aßen alle eine Kleinigkeit. Das Wetter war immer noch sehr bescheiden und es wehte ein starker Wind während der Himmel bedeckt mit dunklen Wolken war. Aber es war trocken. Als wir gegen 6:00Uhr die Wechselzone erreichten war schon mächtiges treiben in Gang. Ich traf noch Doc-Jö und gratulierte ihm nachdem ich daran erinnert wurde, zum Geburtstag. Hatte ich doch
glatt fast vergessen! Anschließend begaben wir uns jeweils zu unseren Plätzen und bereiteten den Start vor. Gegen 06:40Uhr stand ich dann am Kurstrand von Glücksburg und ließ mich langsam in die 19°C (warme) Ostsee gleiten. Ein kurzes „Einschwimmen“ und testen ob die Brille dicht ist musste sein. Als ich das Wasser wieder verließ, traf ich Arnd und Achim und wir stellten uns gemeinsam etwas weiter hinter in der Startaufstellung am Strand auf. Jörg hatte ich leider nicht mehr getroffen und so konnte ich ihm leider nicht mehr alles Gute für den Wettkampf wünschen. Nach dem anspielen aller Nationalhymnen der teilnehmenden Länder und einer kurzen Andacht ging es los.
Ich hatte keine Ahnung was auf mich zukam. Die Wellen waren ziemlich hoch und der Wind recht stark. Aber ähnliches hatte ich letztes Jahr beim Fördecrossing und 2088 ebenfalls beim OstseeMan auch erlebt. Ich wollte erst einmal nur durchkommen und dann mal sehen was geht. Als die fast 800 Athleten ins Wasser stürmten brodelte wie immer das Wasser. Nach gut 100m ging es gleich rechts um den Steg herum und anschließend geradeaus. Das „hauen und stechen“ hielt sich in Grenzen, da wohl jeder mit sich selbst und den hohen Wellen zu tun hatte. Bis zur ersten Wendeboje war auch alles gut, dann ging es im 180° Winkel zurück und nun kamen die Wellen und der Sturm von vorne. Nun musste man ganz schön kämpfen. Ich verschluckte mich das eine oder andere Mal aber sonst lief es ganz gut. Die Bojen waren nur ab und an zu sehen, meist waren sie durch die hohen Wellen verdeckt. Trotz allem hielt ich ganz gut den Kurs. Als ich die erste Runde geschafft hatte, fühlte ich mich immer noch prima. OK ich hatte mich auch nicht sonderlich
angestrengt und ein bisschen Spaß dran gefunden mich durch die Wellen zu kämpfen. Da ich mich immer in einem Pulk von Schwimmern befand, hatte ich sogar das Gefühl recht schnell unterwegs zu sein. Dies war leider nur ein Täuschung. Als ich den Schwimmausstieg entgegen schwamm und festen Boden unter den Füssen hatte, schaute ich auf die Uhr und war doch ein wenig erschrocken. Gut 1:44Std. war ich unterwegs. Puh da hatte ich mich aber verschätzt. Egal dachte ich, Jörg wird auch keine Glanzleistung beim Schwimmen gezeigt haben, bei diesen Verhältnissen. Das er zu diesem Zeitpunkt schon gut 1/3 der ersten von 6 Radrunden hinter sich hatte, erfuhr ich erst nach dem Rennen. Als ich meinen Kleiderbeutel griff und Richtung Umkleidezelt lief, stand Arndt schon getrocknet und umgezogen am Rand und feure mich an. Ich zog mich um, schnappte mein Rad und los ging es. Die dunklen Wolken hatten sich verzogen der Wind war geblieben. So wie sollte ich das Rennen, was ja eigentlich erst jetzt für mich so richtig begann, bestreiten. Ich hatte keine Ahnung, war ziemlich frustriert und fror zudem erbärmlich auf meinem Rad. Ich versorgte mich erst einmal und versuchte dann meinen Rhythmus zu finden. Das klappte allerdings nicht so richtig. Als ich bei Km 20 Richtung Holnis abbog, hier war eine Wendepunktstrecke, versuchte ich auf der anderen Seite irgendein bekanntes Gesicht zu finden. OK Thomas H., der mit Arndt und Timo eine Staffel bildete, werde ich wohl nicht sehen. Aber was war mit Thomas R. oder Jörg? Wie weit vor mir waren Sie. Ich hatte keine Ahnung. Und als ich den Wendepunkt erreichte und niemanden entdeckt hatte stieg mein Frust noch mehr. Jetzt wusste ich das Sie mindestens 15Min vor mir liegen mussten. Nach der ersten Runde kam ein wenig die Sonne durch und ich kam langsam auf „Betriebstemperatur“. Ich schluckte nun ein Radfahrer nachdem anderen und langsam kam der Ehrgeiz in mir hoch. Das Tempo war jetzt recht hoch, aber meine Beine ganz gut drauf. Nur an den Anstiegen vermied ich den entsprechenden Druck auf die Pedalen zu bringen um auf der Geraden wieder Gas geben zu können. Als ich das zweite Mal Richtung Holnis fuhr erblickte ich Thomas R. Er hatte nun einen geschätzten Vorsprung von 8-10min. und ich ging davon aus ihn in der nächsten Runde einzuholen. Das hatte allerdings nicht geklappt, es dauerte weitere 1 ½ Runden ehe ich ihn endlich überholen konnte. Ein kurzes „Pläuschen“ dann ging es weiter. Jörg erblickte ich in der dritten Runde. Der ges
chätzte Vorsprung 10-12min. Na dachte ich, jetzt alles auf eine Karte setzten und schon vor dem Laufen einholen. Nein ich blieb meinem ehe schon zu hohem Tempo treu und vertraute einfach auf meine bessere Ausdauer. Der Wettkampf war noch lang. Die Runden liefen so an einem vorbei. Mein Rücken schmerzte schon seit der zweiten Runde aber es war aus zuhalten. Der Wind machte mir komischerweise nicht so viel zu schaffen. Nur der Rückweg von Holnis nach Glücksburg war etwas anstrengend. Auf jeder Runde Richtung Holnis sah ich nun Jörg und jedes Mal verkürzte sich der Abstand. Unsere mitgereisten Fans, außer Achim der mir zweimal die Abstände zu Jörg zurief, sah ich niemanden. Dann war es vollbracht. Nach gut 180Km bzw. 5:30Std. erreichte ich wieder die Wechselzone wo erneut Achim stand und mir mitteilte, dass Jörg ca. 1min vor mir liegt. Ich nahm mein Laufbeutel, lief ins Zelt, wechselte die Schuhe und tauschte den Helm gegen mein Laufcap. Dann ging es ab auf die Laufstrecke und zwar gemeinsam mit Jörg. Er hatte wohl etwas länger für den Wechsel gebraucht, so dass wir exakt zusammen die Laufstrecke betraten. Ein kurzer Smalltalk dann lief ich vorbei. Jörg schien das Tempo nicht ganz mitgehen zu wollen, aber dies war mein „Wohlfühltempo“. Als ich nach ca. 1,5Km eine kurze Pinkelpause einlegte, überholte Jörg mich wieder. Aber es dauerte nur knapp 10min dann zog ich gaaaanz langsam wieder an ihm vorbei. Als ich das erste Mal die KM Zeit vergleich war ich doch recht erschrocken. Nur 5:35min/Km. Puh echt langsam dachte ich. Aber ich selbst lag gut in der Zeit und brauchte eigentlich nur vor Jörg ins Ziel laufen. Die erste von 5 Runden lief ganz locker, dann zog auf einmal ein „blauer Blitz" an mir vorbei. Es war Timo, er war schon auf seiner dritten Runde wie ich an den Bändern um seinen Hals erkennen konnte. Wow, die Staffel war fix unterwegs. Auch auf der Laufstrecke gab es ein Wendepunktmarke, so dass ich Jörg immer auf Abstand halten konnte und genau wußte wo er sich in etwa befand. Am Ende der vorletzten Runde traf ich dann Lena. Sie lief wie immer ihren „Stiefel“ herunter und lächelte noch dabei. Mir allerdings taten nun langsam die Waden weh. Alles andere hielt sich in Grenzen, da ich das Tempo zum Glück nicht so hoch halten musste. Mein Kopf allerdings war total leer. Ich fand nicht ein klitzekleines Fünkchen Motivation um evtl. die 11Std. Marke zu unterbieten. Ich gab mich einfach damit zufrieden vor Jörg und damit meinen inoffiziellen OstseeMan Titel zurück zubekommen. Ein Highlight war mal wieder die Kurpromenade direkt am Start/Zielbereich. Hier tobte die Hölle und es machte mächtig Spaß dort entlang zu laufen. Achim, Thomas und unsere weiteren Begleiter hatten es sich am WoMo gemütlich gemacht und jubelten uns bei jedem vorbeilaufen zu. Als ich das letzte Mal über den Campingplatz in Richtung Schlosspark lief wurde es auch langsam Zeit. Nun schmerzten die Beine richtig und ich musste aufpassen nicht noch einen Krampf zubekommen. Schlussendlich hatte es dann aber geklappt und ich lief nach gut 11:13Std. in den Zielkanal und somit ins Ziel.
Die Staffel um Timo erreichte fast 1 ½ Std. vor mir das Ziel, während Jörg sich gut hielt und nur wenige Minuten nach mir im Ziel lief. Die zweite Staffel um Achim, Thomas R. und Lena war nicht ganz so ambitioniert und brauchte gut 1:20Std. länger als ich. Am Schluss waren wir dann aber alle zufrieden. Da Thomas H. und Arndt einen frühen Termin am Montagmorgen hatten, waren die beiden schon Richtung Hamburg unterwegs als ich ins Ziel lief. Schade! Denn nachdem wir alle den Wettkampf unbeschadet überstanden hatten und uns frisch gemacht hatten, saßen wir gemütlich am WoMo und haben Jörgs Geburtstag bei einer kleinen „Grillparty“ gefeiert. Zum Zielschluss um 22:00Uhr sind wir dann alle noch einmal Richtung Ziel gegangen und haben dem Abschlussfeuerwerk zugesehen. Somit ging ein schönes sportliches Wochenende zu Ende! Am nächsten Tag packten Achim, Timo und ich die Sachen zusammen und fuhren Richtung Hamburg. Alle waren sich einig, 2012 sieht uns der OstseeMan wieder. Und wenn alles klappt mit 4 Einzelstartern und 3 Staffeln. Ich bin gespannt ….
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Arndt, Timo , Thomas H. |
Jörn |
Jörg |
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Achim, Lena, Thomas R. |
Fazit: Es lohnt sich eigentlich immer beim OstseeMan dabei zu sein. Sei es als Staffelteilnehmer oder Einzelstarter. Es ist immer wieder ein Erlebnis besonderer Art. Auch wenn mir die Langdistanz 4 Wochen vorher in Roth noch ein wenig anzumerken war, es hat wieder richtig Spaß gemacht. Ob ich meinen OstseeMan Titel gegen Jörg nächstes Jahr erneut verteidigen kann, wird sich zeigen. Jörg jedenfalls ist auf dem besten Weg ihn mir wieder abzunehmen.
Bilder vom OstseeMan