Challenge Kraichgau Triathlon 2011
Mitteldistanz
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Start-Nr. | Platz | Platz AK | Name | Swim | T1 | Bike | T2 | Run | Ges |
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3 | 1 | 1 | Andreas Raelert | 0:23:22 | 0:02:03 | 2:15:14 | 0:01:01 | 1:09:27 | 3:51:05 | ||
741 | 615 | 89 | Jörn Oltmann | 0:44:04 | 0:03:27 | 2:52:19 | 0:01:39 | 1:38:46 | 5:20:14 |
Tachoangaben: 90,6Km; Zeit: 2:52:12Std.; Schnitt:31,5m/h; Max. 67,9Km/h
Dieses Wochenende ging es in den Kraichgau. Zur Challenge Kraichgau, einer der bekanntesten Triathlon Veranstaltungen über die Mitteldistanz in Deutschland. Schon sehr
früh hatte ich mich entschieden diesen Wettkampf als Test für die Challenge Roth zu nutzen. Leider hat sich erneut niemand aus meiner „Triathlon Gemeinde“ gefunden der mich begleiten wollte. So trat ich die lange Anfahrt (gut 600Km) Richtung Ubstadt-Weiher am Freitagmittag alleine an. Gegen 20:00Uhr abends erreichte ich dann das Gelände am Freizeitzentrum Hardtsee, wo der Schwimmstart und die Wechselzone 1 sich befand. Das Wetter war brütend warm (ca. 29°C) und so packte ich noch Tisch und Stühle aus und machte es mir gemütlich.
Am Samstagmorgen Frühstückte ich unter strahlend blauem Himmel, bevor ich mich auf dem Weg machte meine Startunterlagen abzuholen. Diese waren leider knapp 10Km entfernt. Nachmittags ab 15:30Uhr war Rad Check-In und um 16:30Uhr Wettkampfbesprechung in der Ohrenberghalle in Schönborn-Mingolsheim, dort wo ich die Startunterlagen abgeholt hatte. Da ich ein zweites Rad mit hatte, wollte ich die Strecke diesmal mit dem Rad zurücklegen. Pünktlich um 15:30Uhr checkte ich mein Rad ein und wollte mich anschließend auf den Weg machen. Ein Blick zum Himmel riet mir aber es bleiben zu lassen, da eine gewaltige dunkle Wolkenfront (es war auch starkes Gewitter angesagt) aufzog. So blieb ich am Freizeitzentrum. Ab 16:00Uhr fanden hier die Junior Challenge hin bis zur Jugend A statt, die ich mir in Ruhe anschaute. Die Wolkenfront hatte es sich derzeit anders überlegt und zog vorbei. Als ich erneut noch einen Blick in die Wechselzone warf, sah ich noch kurz Andreas Raelert beim Einchecken und wünschte im viel Glück für morgen. Als ich abends bei offenem Fenster im WoMo lag, hörte ich vom weiten noch die Live Band am Schwimmstart spielen.
Wettkampftag:
Da ich in der zweiten Startgruppe, von insgesamt 5 Startgruppen war, startete ich 15min nach den Profis um 9:15Uhr. Ich hatte also genug Zeit mich morgens fertig zu machen. Gegen 8:00Uhr war ich in der Wechselzone und bereitete mein Rad so wie alles für den ersten Wechsel vor. Da die zweite Wechselzone und auch das Ziel an der Ohrenberghalle in Schönborn-Mingolsheim lag, mussten die Laufsachen schon am Vortag abgegeben werden. Gegen 8:45Uhr war ich dann am Schwimmstart um mir die Profis beim Start anzuschauen. Dabei trat ich, ohne es zu merken, die Trinkflasche von Ivonne van Vlerken, welche im Sand stand, um. Mit etwas bösem Gesicht kam Ivonne auf mich zu und stelle die Flasche wieder auf. Erst als Sie wieder ging (Yvonne gewann übrigens das Rennen der Frauen) hatte ich bemerkt, mit wem ich es zu tun hatter. Nachdem der Startschuss für die Profis und weitere Agegrouper gefallen war, durften wir uns einschwimmen. Ich nutze die Gelegenheit und schwamm mich ca 5min lang ein. Der Start w
ar ein Wasserstart, ca. 100m vom Ufer entfernt. Dann ging es los. Kein hauen und stechen wie ich es von anderen Großveranstaltungen kannte. 450 Athleten pro Startgruppe hatten genug Platz. Die erste Boje kam erst nach geschätzten 800m. So gab es auch hier kein Gedränge da die meisten die Boje eh schon passiert hatte als ich ankam. Ich ließ es sehr locker angehen, im Nachhinein zu locker. Sollte dieser Wettkampf doch ein Test für Roth sein. Die Lockerheit zeigte sich dann auch in der Schwimmzeit. Endlose lange 44:05 min benötige ich für die 1,9Km. Allerdings kam ich top fit aus dem Wasser. Wenigstens was dies ein kleiner Vorteil. Der Wechsel aufs Rad klappte gut und ab ging es. 90Km im Land der 1000 Hügel. Was würde mich erwarten? Auf den ersten Km versorgte ich mich und versuchte mein Rhythmus zu finden. Der war allerdings schnell wieder weg als der erste Anstieg kam. Kurz und knapp dann ging es wieder hinunter. Doch kaum hatte man sich ein wenig erholt ging es wieder einen Anstieg hinauf. So ging es irgendwie die ganze Zeit. Es gab nur wenige Streckenabschnitte die eben waren. Auf ca. der Hälfte der Strecke dann ein kleines „Malheur“. Es ging um eine fast 90° Kurve und dann stand sie auf einmal da, DIE WAND! Ein kleiner, kurzer aber heftiger Anstieg. Die Straße war über und über mit Sprüchen bemalt und die Zuschauer standen dicht gedrängt an der Straße. Ich war so überrascht, dass ich schnell auf das kleine Kettenblatt sowie auf ein kleines Ritzel schalten wollte. Das sollte mal wohl nicht zu kräftig bzw. zugleich machen. Jedenfalls sprang mir die Kette vorne herunter. Ich hielt an leg
te die Kette wieder auf und wurde von etlichen Zuschauern angeschoben. Nützte aber nichts, wenn man die Kette vorn noch auf dem großen Blatt hat. Da kam auch ich nicht mit hoch. Also wieder angehalten und die Kette aufs kleine Blatt gelegt. Erneut wurde ich von diversen Zuschauern angeschoben und diesmal fuhr ich den Berg mit „Standing Ovation“ der Zuschauer hoch. Was für ein Missgeschick! Das ständige auf und ab kostete Kraft und aus Angst auf der Laufstrecke zu versagen, schaltete ich einen Gang zurück. Dann erreichte ich die Wechselzone. Noch nie bin ich so leicht vom Rad gestiegen, in die Laufschuhe geschlüpft und locker ohne Probleme los gelaufen. Wow, nicht schlecht dachte ich und musste gleich wieder Tempo rausnehmen. Nun waren noch 3 Runden a 7Km zu laufen. Erst jetzt merke ich wie heiß es war! Die Sonne brannte vom Himmel, so dass ich jede Wasserstelle, Wasserschlauch oder Dusche die irgendwo aufgestellt wurde als Abkühlung mitnahm. Der erste Teil der Strecke ging nur Bergab. Dann kam der der Wendepunkt und dieselbe Strecke musste wieder berghoch gelaufen werden. Zum Glück waren die Anstiege hier auf der Laufstrecke nicht ganz so hart wie auf dem Rad. Die erste Runde lief ich locker im Schnitt von 4:50min/Km. Auch auf der zweiten Runde wurde ich nicht wesentlich langsamer. Allerdings hatte ich ein kurzes tief. Als ich das zweite Mal dicht am Ziel vorbei lief zog der Himmel zu und die Sonne verschwand. Puh nun war es nicht mehr ganz so heiß. Allerdings traute ich mich noch immer nicht das Tempo zu verschärfen. Erst 3Km vor dem Ziel, ich lief seit gut 1 Stunde mit jemand Seite an Seite, zog ich an. Mein „Mitläufer“ versuchte dran zu bleiben, musste aber reisen lassen. Ich war erstaunt wie gut ich noch drauf war und das hohe Tempo bis ins Ziel halten konnte. Etwas außer Atem lief ich dann in den Zielkanal ein. Die Zuschauer waren super und jubelten uns Athleten zu. Kurz nachdem ich im Ziel war und schon den einen oder andern Flüssigkeitsverlust ausgeglichen hatte, fing es an zu regnen. Da aber genügend Zelte vorhanden waren war auch das kein Problem. Ich setzte mich in ein Zelt und stärkte mich erst einmal. Als der Regen nach ca. 1 Stunde aufgehört hatte und die Sonne sogar wieder raus kam, machte ich mich auf zum Rad Check-out und den Kleiderbeuteln. Dann fuhr ich die ca. 10Km mit dem Rad, zusammen mit einigen weiteren Athleten, zum See zurück wo mein WoMo stand. Nach einer schönen warmen Dusche saß ich anschließend noch im Restaurant des Freizeitparks und füllte meine Kohlehydratspeicher, mit wunderschönem Blick auf den Hardtsee, wieder auf.
Am nächsten Morgen ging es dann nach Hamburg zurück!
Fazit: Es sollte DER Test für die Challengs Roth werden! Aber aus Angst am Ende des Wettkampfes zusammenzubrechen hab ich in allen Disziplinen einen Gang runter geschaltet. Im Nachhinein sehr ärgerlich, weiß ich doch jetzt immer noch nicht wo ich genau stehe. Ansonsten eine Großveranstaltung wo alles passte. Super Wechselzonen, ein schöner klarer See mit einem Freizeitzentrum, begeisterte Zuschauer und eine schöne, wenn auch gleich anspruchsvolle Radstrecke mit einigen schönen Ausblicken. Einzig und allein die lange Anfahrt bzw. Heimfahrt nervte. Danke Kraichgau!