1. Röhn-Radmarathon EXTREM in Bimbach

Ob die Beine sich schon regeneriert haben von der Challenge Kraichgau am letzem Wochenende, konnte ich nicht genau sagen. Da ich allerdings aus privaten Gründen 3 Tage nicht trainieren konnte sollte es aber hoffentlich klappen. Im Gegensatz zum letzem Jahr, fuhr ich diesmal erst am Samstagmorgen nach Bimbach. Da ich die Gegebenheiten kannte, brauchte ich nicht so früh vor Ort zu sein. Am Nachmittag traf ich dann in Bimbach ein und fand gleich den Weg zum "wilden" Campingplatz direkt am Start. Wie auch im letzen Jahr fanden auch heute wieder Radtouren für Familien, Kids und MTB statt. Auch das Festzelt sowie eine kleine Messe und "Fressbuden" waren wieder aufgebaut worden. Ich suchte mir einen geeigenten Platz für mein WoMo und holte mir anschließend die Startunterlagen ab. Da das Wetter super war und die Sonne schien, packte ich einen Sonnenstuhl aus und studierte die Startunterlagen bei einer Tasse Kaffee am WoMo. Abends um 20Uhr ging es dann noch einmal ins Festzelt und ich hörte mir den Vortrag der Streckenbeschreibung an. Man man, das hört sich nach anstrengend an.
Der „Renntag"
238,2Km; 9:09:17Std. reine Fahrtzeit; 26,00Km/h im Schnitt; 76,4Km/h max.; 4300Hm
Der Wecker klingelte mich früh um 4:45Uhr wach. Als ich den Kaffee aufsetzte und Frühstückte wurde es langsam hell draußen und die ersten Gestalten liefen draußen herum. Nach
dem Frühstück zog ich mich an und machte mein Rad startklar. Erst jetzt merkte ich wie kühl es draußen war. Ein Blick aufs Thermometer zeigte 9°C. Auch ein leichter Dunst lag über den Wiesen. Neben mein Radtrikot zog ich mir noch Arm- und Beinlinge an. Das sollte reichen. Dann begab ich mich die wenigen 100m zum Start. Hier war schon mächtig was los. Und als um 6:00Uhr der Startschuss fiel, befand ich mich im vorderen Drittel des Startfeldes. Die Strecke bis zum ersten Kontrollpunkt in Weyhers kannte ich bereits und wusste das hier keine größeren Steigungen zu erwarten waren. Ich ließ meine Kontrollkarte abstempeln und fuhr gleich weiter. Wenige Kilometer später dann der erste richtige Anstieg. Es ging hoch zur Ebersburg (689m) mit zwischenzeitlich 18% Steigung. Nur gut das die Beine noch frisch waren. So überstand ich den Anstieg ganz gut. Anschließend ging es in rasanter Fahrt wieder hinunter wo die Streckenzusammenführung mit der 201Km Strecke war. Kurze Zeit später ging es dann hoch zur Wasserkuppe (950m) dem höchsten Punkt der Strecke. Dieser Anstieg war recht lang, aber hatte zwischendurch wohl nur max. 10-12% Steigung. Von der Wasserkuppe ging es dann eine recht lange Abfahrt hinunter um dann erneut gleich wieder die „Hohe Hölle“ (894m) und den Schwedenwall (760m) hoch. In Schwedenwall befand sich gleichzeitig der 2 Kontrollpunkt wo ich die erste Flasche wieder füllte und ein leckeres Brot gegessen hatte. Außer die Fahrt vom Start bis zum ersten Kontrollpunkt, bin ich fast die gesamte Zeit allein gefahren. Hatte sich eine kleine Gruppe gefunden, wurde diese sofort am nächsten Anstieg auseinandergerissen und ich stand wieder fast allein da. Aber kein Problem, es sollte ja auch ein „Trainingseinheit sein und da braucht man kein Windschatten ;-). Als ich auf dem Weg zur „Rother Kuppe“ (711m) war merkte ich langsam das ich schon einige Km mit entsprechenden Höhenmeter hinter mir hatte. Ich versuchte den Anstieg möglichst gleichmäßig hoch zufahren und überholte einige Radfahren die mich unten am Anfang des Anstieges noch recht flott überholt hatten. Gleichmäßigkeit zahlt sich halt doch aus ;-). Einige Kilometer nach der Abfahrt von der „Rother Kuppe“ teilte sich erneut die Strecke. Die „extrem“ Variante bog nun links ab, passierte den 3 Kontrollpunkt in Fladungen und fuhr über die Hochröhnstrasse, das „Dreiländereck (760m) und den Buchschirmberg (745). Hier oben war es recht frisch, so dass ich meine inzwischen runtergeschobenen Armlinge wieder hochschob. Ich füh
lte mich immer noch ganz gut, was wohl dieses Jahr an der verbesserten Versorgung mit Kohlehydraten in Form von Riegel und Gels lag. Nachdem ich die Hochröhn hinter mir gelassen hatte und nach einer langen und schnellen Abfahrt Kaltensundheim erreichte, gab es am Versorgungspunkt warmes Essen. Lecker Nudeln mit Gulasch und ein wenig Cola. Diesmal wusste ich, dass wenige 100m nach dem Versorgungspunkt wieder Richtungs Leichelsberg ging. So ließ ich meinen Körper nicht lange zur Ruhe kommen und fuhr nach knapp 10min. weiter. Der Anstieg zog sich hin und nach dem Essen kam es mir noch länger vor. Es dauerte eine Zeit, dann hatten meine Beine sich wieder an die Belastung gewöhnt. Die Anstiege waren nun nicht mehr so „bissig“ und lang und schnell war Spahl, der Kontroll- und Versorgungspunkt 5 erreicht. Ich bin fast die gesamte Strecke von Kaltensundheim bis Spahl allein gefahren. Entweder waren die Gruppen zu schnell oder zu langsam für mich. Ein kurzer Stempel auf die Kontrollkarte Wasserflaschen gefüllt und weiter ging es. Ich überholte nun recht viele Radfahrer und war noch ganz gut bei der Sache. Die Strecke wurde immer flacher und so konnte ich ein gutes Tempo fahren, was mich selbst wunderte. Dann erreichte ich den letzten Kontroll- und Versorgungspunkt in Margarethenhaun. Hier ging es kurz zum „Blase leeren“ und Flaschen füllen. Erneut verließ ich den Kontrollpunkt allein und kämpfte mich die nächsten Kilometer alleine weiter. Dann kam eine Gruppe von 4 Radfahren angerauscht an der ich mich gleich ran hing. Es waren zwar noch gut 25Km zu fahren, aber außer 3-4 kleine Anstiege, das wusste ich aus dem letztem Jahr, war nichts mehr zu erwarten. So ging es im zügigen Tempo von über 40 Km/h die letzten Km dem Ziel entgegen. Leider verpasste ich mit einem Radfahren den Anschluss an die Gruppe, als wir an einer roten Ampel halten mussten. Es dauerte nicht lange und es sammelten sich eine Menge Radfahrer an. Als es weiter ging, zog mein Vordermann sofort wieder an und ich hatte Mühe dran zu bleiben. Als es dann nach einigen Kilometern von der Straße auf eine wenig befahren Nebenstraße Richtung Ziel ging, schaute ich mich kurz um. Niemand war mehr zu sehen. Wow, es waren gut 20-30 Radfahren an der Ampel und keiner konnte unser Tempo folgen. OK ich konnte das Tempo auch nur halten, da ich im Windschatten von meinem nun völlig erschöpften Vordermann fuhr. Dieser winkte mich nun nach vorn und ich bedankte mich für das „Mitnehmen“. Er konnte meinem Tempo nun leider nicht mehr folgen und so fuhr ich nach einigen weiteren Kilometern und kleinen Anstiegen alleine nach über 9:30Std. ins Ziel.
Fazit: Extraklasse, einfach nur Extraklasse. Auch wenn man den einen oder anderen Anstieg „verteufelt“, wenn man im Ziel ist, hat man (fast) alle Schmerzen vergessen. Die Strecke ist sehr schön, und die Verpflegung auf der selbigen Klasse. Einziger Wehrmutstropfen, im Ziel gibt es nichts mehr. Hier muss man kostenpflichtig etwas erwerben. Aber da das WoMo nur wenige Meter vom Ziel entfernt stand, ist auch dies zu verkraften. Eins sollte man allerdings nicht tun, die Strecke unterschätzen. Es gehört schon ein wenig Training dazu die Anstiege bzw. die Strecke zu bewältigen. Wenn alles passt, sieht mich Bimbach 2012 wieder.
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