IRONMAN 70.3 Wiesbaden 2014
Platz | Pl. AK |
Start-Nr. | Name | Swim | T1 | Bike | T2 | Run | Gesamt | |
1 | 1 | 3 | Bart Aernouts | 0:24:06 | 0:02:17 | 2:22:23 | 0:01:16 | 1:15:25 | 04:05:27 | |
596 | 52 | 1752 | Jörn Oltmann | 0:38:54 | 0:06:08 | 2:58:48 | 0:2:33 | 1:42:05 |
05:28:28 |
Nun schon das dritte Wochenende hintereinander auf Achse. Langsam wird es doch ein bisschen viel. Hatte ich letztes Jahr den Start bei den IRONMAN 70.3 European Championships in Wiesbaden noch abgesagt bzw. nicht gemeldet, hatte ich es dieses Jahr getan. Grund der Nichtmeldung 2013 war eigentlich der weit entfernte Schwimmstart vom Zielbereich. Aber von Anfang an. Los ging es am Freitagabend gegen 18:00 Uhr. Leider konnte ich niemanden überzeugen mit mir zu fahren und so ging es allein von Hamburg ins ca. 530Km entfernte Wiesbaden. Da die Wettkampfbesprechung schon am Samstag um 10:00 Uhr war, wollte ich den Großteil der Strecke noch an diesem Abend erledigen. Was ich dann auch mit der Fahrt bis 100Km vor Frankfurt tat. Gegen 23Uhr suchte ich mir ein ruhiges Plätzchen für die Nacht. Am nächsten Morgen ging es dann gegen 8:00Uhr weiter, so das ich das Kurhaus in Wiesbaden um 9:30Uhr erreichte. Ich hörte mir die Wettkampfbesprechung an, lief kurz über die Expo und holte mir anschließend die Startunterlagen ab. Danach suchte ich mir in der unmittelbaren Umgebung ein ruhiges Plätzchen für mein WoMo, so das der Weg zum Zielbereich nicht allzu weit war. Durch etwas Glück fand ich ein Sackgasse die direkt am Kurpark mündete! Wie ich später erfuhr, ging hier auch direkt die Laufstrecke entlang. Ich parkte das WoMo, machte mir leckere Nudeln zu essen und studierte die Startunterlagen. Als ich mit allem fertig war, packte ich die Wechselbeutel, präparierte mein Rad und machte mich auf zur Haltestelle des Shuttlebuses der in der Nähe des Zielbereiches hielt. Die Fahrt zur WZ1 dauerte geschlagene 40min. Ich wusste schon warum ich den Start vor einem Jahr ausgelassen hatte. Der Schwimmstart befand sich ca. 30Km von Wiesbaden entfernt am Rauenheimer Waldsee. Ich checkte mein Rad und die Wechselbeutel ein und sah mir anschließend die Schwimmstrecke an. Ganz schön viele Bojen dachte ich. Anschließend fuhr ich mit dem Shuttelbus zurück nach Wiesbaden um erneut über die Expo zu schlendern! Gegen 18:00Uhr war ich wieder zurück am WoMo und machte es mir noch etwas gemütlich in der Sonne. Dann war der Tag auch schon zu Ende.
Raceday:
Da die Anfahrt zum Schwimmstart etwas länger dauerte, klingelte der Wecker schon gegen 5:15Uhr. Schnell das „Wettkampf Frühstück“ zu mir genommen, die restlichen Sachen gepackt und los ging es. Mit meinem Tourenrad, welches ich extra noch mitgenommen hatte, fuhr ich zur Haltestelle des Shuttelbuses. Dort angekommen stand schon ein Reisebus bereit der uns Athleten zum Schwimmstart fuhr. Es war kurz nach 7:00Uhr als ich in der Wechselzone eintraf. Da es in der Nacht etwas geregnet hatte, waren die Räder noch nass. Ich „bestückte“ mein Rad mit Getränken und Verpflegung, erledigte noch ein „Bedürfnis“ und schlüpfte in meinen Neo. Anschließend gab ich meinen Kleiderbeutel ab und begab mich Richtung Schwimmstart. Das Wetter war stark bewölkt aber mit 20°C angenehm warm. Ich hatte noch gut 30min bis zum Start und so schaute ich mit noch die Profi an wie diese gerade das Wasser verließen. Dann ging es auch für mich bzw. der AK 45-49 los. Vom Wassereinstieg bis zum Start, es war ein Wasserstart, waren es gut 100m so das man sich noch ein wenig einschwimmen konnte.
Wir waren ca. 350Athleten so das es beim Start nicht allzu große Drängeleien gab. Die erste Wendeboje war auch erst in einigen hundert Metern, so das es auch hier zu keinerlei Behinderungen kam. Obwohl ich mich ein wenig eingeschwommen hatte, brauchte ich sehr lange bis ich meinen Rhythmus im Wasser gefunden hatte. Durch die vielen Bojen im See war auch der richtige Weg schwer zu erkennen und so schwamm ich meistens einfach der Masse der Athleten hinterher. Nach 800m gab es einen kleinen Landgang und ich schaute mich kurz um. Wie immer waren nur noch wenige Schwimmer hinter mir. Als die ersten Athleten der nachfolgenden Startgruppe, diese startete 10min nach uns mich überholten, waren es noch gut 500m bis zum Schwimmausstieg. Dann aber hatte auch ich es geschafft. Mit knapp 40min lag ich im „normalen“ Bereich meiner Fähigkeiten. Wir liefen, ähnlich wie in Frankfurt, einen kleinen Sandhügel hinauf zur Wechselzone. Ich schnappte mein Radbeutel und begab mich ins Wechselzelt. Völlig ruhig und ohne Hektik zog ich meinen Neo aus, putzte den Sand von meinen Füssen, zog die Radschuhe an und lief zum Rad. Hier noch kurz den Helm auf und die Startnummer an, dann ging es hinaus auf die wellige Radstrecke. Ich war gespannt was mich dort „draußen“ erwartete. Hatte ich doch schon so viel von der Strecke gehört. Die ersten Kilometer führten flach aus Raunheim heraus bevor es etwas welliger wurde. Meine Beine fühlten sich von Anfang an nicht sehr gut an, aber ich versuchte das beste daraus zu machen. Ich wollte hier nicht auf Teufel komm raus fahren und war auch nicht motiviert mich hier richtig zu quälen. Warum? Keine Ahnung, es war einfach so. Bei Kilometer 40 kam eigentlich der erst richtige heftige Anstieg. Es ging fast 5 Kilometer bergauf und als ich oben ankam, es waren 500m üNN, war es kühl und neblig. Hier kamen mir dann auch schon die ersten Profis entgegen. Der Wettkampf ist nun eine Woche her, seit dem ich den Bericht hier schreibe und ich kann mich nicht an weitere große Anstiege oder Besonderheiten von der Radstrecke erinnern. Sie war nicht einfach, aber
so schwer wie ich es immer wieder gehört hatte war sie dann auch nicht. Ca 15Km vor dem zweiten Wechsel ging es dann fast nur noch bergab, wobei es direkt in Wiesbaden noch einmal richtig gefährlich wurde. Dort war es sehr steil und kurvig. In der Wechselzone 2 wurden uns die Räder abgenommen, so dass wir gleich zu unseren Wechselbeuteln laufen konnten. Ich schlüpfte in meine Laufklamotten und raus ging es auf die letzten 21,1Km. Wir mussten eine kleine Schaufe laufen bevor es auf den ca 5Km langen Rundkurs quer durch den Kurpark ging. Was mir am Vortag nicht aufgefallen war, die ersten 2,5Km bis zum „Wendepunkt“ ging es stätig bergauf. Mal mehr mal weniger, aber schon in der zweiten Runde spürte ich diesen „Anstieg“ sehr. Lief die erste Runde noch super, fühlte ich mich nach 10Kilometern schon wie ausgebrannt und musste an den Verpflegungsstellen gehpausen einlegen. Ups, der Marathon vor 7 Tagen und Rad am Ring von 2 Wochen machten sich nun doch bemerkbar. Auch schmerzten meine Oberschenkel schon wieder leicht. Zum Glück konnte ich aber immer wieder mein „Tempo“ aufnehmen und lief mit einer akzeptablen Zeit vor dem Kurhaus Wiesbadens in Ziel. Da der Himmel immer dunkler wurde, holte ich schnell mein Kleiderbeutel, duschte mich und zog mir frische Sachen an. Ich war noch nicht ganz fertig damit, da fing es auch schon an zu regnen. Ich setzte mich ins „Partyzelt“ wo es kalte und warme Speisen gab und haute mir erst einmal den Bauch voll. Anschließend holte ich mein Finisher Shirt und mein Rad aus der Wechselzone und begab mich zum WoMo. Hier angekommen verstaute ich alle Sachen und machte mich gegen 17:00Uhr auf den Heimweg. Ich fuhr bis Guxhaven wo ich auf einem Edeka Parkplatz in der Nähe der Autobahn übernachtete. Am nächsten Tag gegen Mittag kam ich wohlbehalten in Hamburg wieder an.
Fazit: Der Wettkampf selber und auch die Strecken haben mir ganz gut gefallen. Ein absolutes „NoGo“ ist die weit entfernte Wechselzone 1. Auch der Straßenbelag ließ sehr zu wünschen übrig. Von der weiten Anreise mal ganz abgesehen werde ich in Wiesbaden wohl nicht wieder so schnell auftauchen.