Röhn-Radmarathon Bimbach400
Tour am Samstag: 06:19:54Std., 155Km, 24,7Km/h Schnitt, 2100Hm; Tour am Sonntag: 12:12:39Std., 259.36 km, 21.3km/h Schnitt, 4755 Hm
Diese Angaben sind von meiner Polar und beinhalten die Pausen
Der Röhnradmarathon. Jedes Jahr zu Pfingsten in Bimbach nahe Fulda. Letztes Jahr musste ich passen, zeitgleich fand der IRONMAN Lanzarote statt. Nun die fünfte Teilnahme nach dem Röhnradmarathon, 2x Röhnradmarathon extrem und dem Röhnradmarathon extrem2. Dieses Jahr gab es erneut eine Steigerung. Die „Bimbach 400“. Über 400Km an 2 Tagen durch die Röhn. Deshalb reiste ich schon am Freitagabend an, denn Samstag um 7:00Uhr war Start für die Röhnrundfahrt Tour 4. 157Km mit 2100HM.
Das Wetter der letzten Tage war sommerlich warm mit bis zu 26°C und sehr sonnig. Leider rechtzeitig zum Wochenende zog ein Skandinavien Tief über Deutschland und die Temperaturen vielen schlagartig in den Keller. Als ich gegen 7:15Uhr am Samstagmorgen los fuhr, war der Himmel stark bewölkt bei kalten 7°C. Da der Start zwischen 7:00Uhr und 10:30Uhr war (es war ja eine RTF) rollte ich so ziemlich alleine los. Hier und da überholte ich jemanden bzw. wurde überholt. Die Strecke war relative neu für mich und der Ausblick sehr schön. Ich fuhr dicht an der Ebersburg vorbei, die ich heute zum Glück nicht fahren brauchte. Als ich den ersten Kontrollpunkt erreichte, ließ ich nur schnell meine Kontrollkarte abstempeln und fuhr gleich weiter. Bis dahin waren noch keine nennenswerten Anstiege zu verzeichnen. Das allerdings änderte sich dann. Der erste Anstieg, er war zum Glück nicht lang, zehrte aber schon gleich an meinen Kräften. Die Übersetzung auf meinem „Look“ Rennrad mit 39/28 war miserable. War ich doch vor einer Woche auf Mallorca noch mit einer Übersetzung von 34/32 unterwegs. Ich ließ es aber ruhig angehen und fuhr die restliche Kilometer allein zu Ende. Anschließend gab es dann eine erfrischende Dusche. Am Abend holte ich noch die Startunterlagen für Sonntag ab und hörte mir die „Wettkampfbesprechung“, wenn man es so sagen darf, an. Hier wurde noch einmal auf das Wetter hingewiesen und geraten warme und regenfeste Kleidung mitzunehmen.
Wie oft bei Wettkämpfen, brauchte ich ich den Wecker nicht und wachte schon vorher auf. Als ich aus dem WoMo schaute, war schon reges Treiben draußen und das Thermometer zeigt 5 Grad bei stark bewölkten Himmel. Naja jetzt war ich hier, nun muss ich auch los, dachte ich mir. Kurzes Frühstück, schon stand ich um kurz vor 6:00Uhr mit ein paar hundert weiteren Verrückten am Start. Leider ist die Tour schon ein wenig her, seit ich den Bericht hier schreibe und so kann ich leider nicht mehr soviel Einzelheiten wiedergeben. Das erste Teilstück war wie gewohnt recht flach und sehr gut zum „einrollen“. Nach gut 45Km
der erste Versorgungspunkt und der erste Kontrollstempel. Ich hielt mich nicht lange auf und fuhr gleich weiter. Noch war es auch recht voll auf der Strecke aber das sollte sich später ändern. Nun war die Ebersburg dran. Ein kurzer aber sehr knackiger Anstieg mit einer gut 400-500m langen 20%tigen Rampe. Ich kannte diese schon aus den Vorjahren und hatte nach der gestrigen Tour bedenken ob ich es ohne abzusteigen schaffen. Ich keuchte wie ein Pferd, die Oberschenkel brannten, aber es klappte besser als erwartet. Das steilste Stück der Strecke war geschafft. Es kamen ein paar „Wellen“ dann ging es mit knapp 15Km hoch zur Wasserburg die ich langsam aber ganz gut bewältigte. Oben angekommen, zogen dichte Wolken als Nebel vorbei und es sah aus wie im November. Ich hielt kurz an und zog mir für die Abfahrt eine Windjacke über. Ich passierte den zweiten Kontrollpunkt und füllte meine Flasche auf. Das Wetter hatte sich nicht gebessert, es war immer noch stark bewölkt aber NOCH trocken. Die Strecke wurde allerdings nun etwas leerer und ich fuhr so ziemlich allein vor mich in. Es überholte mich zwar immer mal wieder eine Gruppe, aber ich wollte mit meinen Kräften haushalten. Am dritten Versorgungspunkt, hier gab es eine warme Mahlzeit, bin ich beim Verlassen dann auf eine kleine Gruppe gestoßen der ich mich ein wenig angeschlossen hatte. Allerdings verlor ich diese wieder beim nächsten längeren Anstieg zur Hochröhn hinauf. Zu meiner Rettung muss ich aber sagen das die Gruppe zu langsam war da diese auch zwei Mädels beinhaltete. Oben auf der Hochröhn wurde es dann RICHTIG ungemütlich. Eine dunkle Front mit starken Wind zog auf und ergoss Erbsengroße Hagelkörner über uns. Man konnte kaum nach vorn sehen, da die Hagelkörner einem ins Gesicht peitschten. An einer Bushaltestelle hielt ich an und zog mir schnell Regensachen an, die ich in meinem neu gekauftem „Gepäck Koffer fürs Rennrad“ mitgenommen hatte. Allerdings konnte ich diese nach kurzer Zeit schon
wieder ausziehen, da die Sonne etwas zum Vorschein kam und es schnell warm wurde.
Ohne weiter nennenswerten Vorkommnisse erreichte ich den Kontrollpunkt 4, welchen ich einen Tag zuvor auch angefahren hatte. So wusste ich nun in etwas was noch auf mich zu kommt. Es gab noch ein paar kleine Anstiege bis zum letzten Kontrollpunkt, aber die meisterte ich ganz gut. Nach dem fünften und letzten Kontrollpunkt war es geschafft, was die Anstiege anging. Nun ging es gut 30Km fast eben nach Bimbach zurück. Allerdings hatte ich leichten Gegenwind und nach 230Km und einigen Höhenmetern in den Beinen, keine leichte Aufgabe. Dann aber kam eine kleine Gruppe, geführt von einem Mountainbike, an mir vorbeigefahren und ich beschloss dran zu bleiben. Zwei „Leader“ in der Gruppe wechselten sich mit der Führung ab bis ich die Führung knapp 6Km vor Bimbach an einem kleinen Anstieg übernahm. Als es dann auf die letzten 2-3Km in einen geteerten Feldweg ging und ich mich umschaute, musste ich feststellen, das es nur einer geschafft hatte dran zu bleiben. Mit diesem einen fuhr ich dann gemeinsam ins Ziel. Etwas durchgefroren und kaputt kam ich am WoMo an. Stellte die Heizung an und ging duschen. Aber wie auch in den letzten Jahren gab es kein warmes Wasser. So fiel die Dusche kurz aus und ich wärmte mich im WoMo auf. Nach einer kurzen Erholungspause und einer Pommes mit Currywurst verließ ich Bimbach und fuhr die erste Etappe Richtung Heimat.
Fazit: Bimbach, ist wie der Werbespruch sagt, immer eine Reise wert. Dieses Jahr war es eine besondere Herausforderung mit über 400Km an zwei Tagen und sehr widrigen Wetterverhältnissen. Was mich aber wohl nicht abhalten wird nächstes Jahr wieder zu kommen. Eine Top Veranstaltung!!!
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