Challenge ROTH 2016
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Name | Swim | T1 | Bike | T2 | Run | Gesamt | ![]() |
Timo Ziegenbein | 1:09:43 | 0:03:09 | 5:07:05 | 0:01:27 | 3:16:14 | 9:38:06 | ||
Thomas Rother | 1:10:12 | 0:06:22 | 5:30:10 | 0:02:55 | 4:24:30 | 11:14:08 | ||
Jörn Oltmann | 1:20:23 | 0:04:01 | - | - | DNF |
Dieses Wochenende stand ganz im Zeichen der Challenge Roth. Gemeldet bzw geplant waren, Timo, DocJö, Thomas und Eve aus Florida. Nur wegen Eve hatte ich mich überreden lassen ein zweites Mal hintereinander in Roth zu starten. Leider verletzte sich Eve und DocJö musste aus Familiären Gründen absagen und so waren wir nur noch zu dritt. Als ich am Donnerstagabend am Gasthof Burgblick ankam, war Timo mit seinem Kumpel bereits vor Ort. Ich machte das WoMo klar dann lief ich noch eine lockere Runde am Kanal. Anschließend fuhr ich mit dem Rad noch nach Hilpoltstein zum Essen. Da Thomas erst am nächsten Tag gegen Mittag ankam, fuhr ich am Vormittag nach Roth um meine Startunterlagen abzuholen. Als Thomas gegen 13:30Uhr eintraf, drehten wir gleich eine Runde mit den Rädern und fuhren den Solarer Berg hinauf. Anschließend gab es ein „Käffchen“. Gegen 16:00Uhr machten wir uns mit Timo auf nach Roth um die Startunterlagen von Thomas abzuholen. Gegen 18:00Uhr war Pasta Party und gegen 21:00Uhr waren wir wieder „zu Hause“ am Gasthof Burgblick.
Als ich am Samstagmorgen über die Brücke nach Hilpoltstein fuhr um Brötchen zu holen, sah ich viele Athleten im Kanal schwimmen. Zwischen 8 und 10Uhr durfte man im Kanal schwimmen. Mir gefiel dies und so entschloss ich mich noch vor dem Frühstück eine kleine Runde (20min) im Kanal zu schwimmen. Anschließend gab es lecker Frühstück direkt am WoMo. Vormittags waren Thomas und ich noch einmal mit dem Rad in Roth auf der Triathlon Messe, nachmittags war Rad Check-In und Pause angesagt. Gegen 22:00Uhr war dann Bettruhe.
Wie immer schlief ich ein wenig unruhig und war schon vor dem Wecker klingeln um 4:20Uhr wach. Ich kochte Kaffee und kurze Zeit später aßen Thomas und ich eine Kleinigkeit. Um 5:20Uhr machten wir uns dann auf Richtung Wechselzone. Da der Gasthof Burgblick, wo wir auf einer Wiese übernachteten nicht weit vom Schwimmstart entfernt war, hatten wir noch genügend Zeit. Timo war schon früher losgegangen. In der Wechselzone lief wie immer alles nach „Schema F“ ab. Dixi -> Rad fertig machen -> Dixi -> auf zum Schwimmstart. Wir hatten eine frühe Startgruppe erwischt und stiegen schon 15min nach den Profis um 6:45Uhr ins Wasser. Das Wetter, es war bewölkt aber mit 20°C recht warm. Auch das Wasser mit 19,6°C war OK.
Bin ich letztes Jahr noch recht weit in der Mitte des Kanals gestartet, hielt ich mich diesmal sehr dicht am Rand auf. Ich traf Thomas noch kurz im „Gewühl“ dann kam der Kanonenschlag und es ging los. Da ich dieses Jahr kaum Schwimmtraining gemacht hatte und die letzten WOCHEN nicht mehrgeschwommen war, ließ ich es langsam angehen. Ruhig und gleichmäßig „zog“ ich mich durchs Wasser. Am Rand war es sehr ruhig, da hier wenig Athleten unterwegs waren. Kam mir die Schwimmstrecke sonst immer sehr lang vor, verging diese doch recht schnell und ich erreicht schon den ersten Wendepunkt der Schwimmstrecke. Es schwamm sich gut und ich versuchte mich immer wieder auf den richtigen Armzug zu konzentrieren. Kurz vor dem zweiten Wendepunkt, es war ca. bei KM 3 wurde es dann etwas unruhiger. Nun hatten mich schon einige Athleten aus den nachfolgenden Starts eingeholt. Dann war es geschafft. Mit einer für mich sehr überraschenden Schwimmzeit von 1:20Std. stieg ich aus dem Wasser. Schnappte mein Kleiderbeutel, zog mich um (vorsichtshalber eine dünne Windjacke übergezogen) dann ging es auf die Radstrecke. Ich fühlte mich ganz gut ließ es aber trotzdem am Anfang etwas ruhig angehen. Erst als ich an der Biermeile in Eckersmühlen vorbei war nahm ich etwas Fahrt auf. Ich überholte etliche Athleten und stellet fest, dass diese fast ausschließlich weiblicher Natur waren. Da fiel mir ein das die nachfolgenden 2 Startgruppen reine Frauen waren. Das Wetter war perfekt. Kaum Wind und bewölkter Himmel. Es hätte nicht besser sein können. Die Fahrt Richtung Greding zum Kalvarienberg ging fast nur bergab und so hatte ich diesen auch schnell erreicht. Hier war schon ordentlich Stimmung und der Berg bereitete mir kaum Probleme. In der „Hochebene“ angekommen ging es bei jetzt etwas zunehmendem Wind weiter. Doch auf einmal, es war so bei KM 50, verließen mich plötzlich all meine Kräfte, mir wurde etwas schlecht, ich bekam schlecht Luft und mein Herz fing an zu rasen. Was war mit mir los? Ich fuhr sofort etwas langsamer und mir ging es langsam etwas besser. War das eben Einbildung, oder was geht hier ab? Ich nahm vorsichtshalber noch ein weiteres Gel und trank einen Schluck ISO. Doch kaum 20min später das gleiche Spielchen. Ich war geschockt, was passiert hier mit mir. Wieder dauerte es nur wenige
Minuten dann war der „Spuk“ fast vorbei. Nun kam, kurz vor Hilpoltstein ein weiterer kleiner Anstieg. Normalerweise kein Problem, aber ich hatte das Gefühl als wenn ich Blei in den Beinen hatte. Oben angekommen ließ ich mich einfach den Berg hinunterrollen. Nun kam gleich der Solarer Berg. Würde ich diesen schaffen? Ich überlegte kurz und fuhr dann hinein. Was für eine Atmosphäre! Es schien so als wenn jedes Jahr immer mehr Menschen hier Stimmung machten. Es war so eng, dass wir Athleten nur in einer Reihe hintereinanderfahren konnten. Die Zuschauer trugen mich nach oben. Erst dort merkte ich wie ausgepumpt ich war. Mir schossen Tränen in die
Augen, da ich nun das erste Mal ans Aufgeben dachte. Gut 110Km waren noch zu fahren und ich war schon am Ende. Wie konnte das nur passieren???? Aber DNF war keine Option für mich. Ich entschloss mich nun ganz langsam die restlichen Kilometer abzuspulen und den Marathon zur Not im Sparziergang ins Ziel zu bringen. Dann war die erste Runde geschafft. Nun ging es wieder Richtung Greding leicht bergab und damit im lockeren Tempo dem Kalvarienberg entgegen. Meine Arme wurde zwischenzeitlich sehr schwer so das ich kaum den Lenker halten konnte. Auf dem Oberlenker konnte ich schon seit einiger Zeit nicht mehr fahren. Immer wieder bekam ich einen leichten Schwächeanfall und musste kurz aufhören zu treten. Ich war Verzweifelt, was sollte ich tun? Diese Entscheidung nahm mir dann der Kalvarienberg in Greding ab. Als ich in diesen „hineinfuhr“ schien nix mehr zu gehen. Aber sollte ich vor diesen Menschenmassen vom Rad steigen. NEIN das konnte ich nicht tun. Mit allerletzter Kraft schob ich mich an den Zuschauern und an der Verpflegungsstation vorbei. Dann war Akku leer, mein Herz raste, ich hatte Atemnot und musste anhalten. Ich stand da wie ein begossener Pudel. Was soll ich nur tun. Ich bekam aufmunternde Worte von einigen Athleten die an mir vorbeifuhren, aber was wussten die schon. Nach knapp 10min wollte ich es noch einmal wissen und stieg wieder aufs Rad. Doch keine 100m später musste ich entkräftet schon wieder absteigen. Wie soll das gehen. Noch gut 60Km zu fahren, zwei Anstieg zu bewältigen und dann noch den Marathon laufen. Mir liefen nur so die Tränen hinunter als ich das Rad an einen Baum lehnte und mich entschloss aufzugeben. DNF, drei Buchstaben die so weh tun können. Aber meine Gesundheit ging vor. Kurze Zeit später hielt ich einen Kampfrichter an. Dieser Informierte den Rückholdienst und ich wurde zur Wechselzone 2 in Roth gebracht. Was für eine Schmach dachte ich, als ich mein Rad in der Wechselzone abstellte und zum Duschen in den Athletenbereich ging.
Frisch geduscht und einigermaßen wieder Fit wartetet ich im Ziel auf Timo und Thomas. Diese hatten sich schon während des Wettkampfes Gedanken gemacht was mit mir los war, da sie mich auf der Laufstrecke nicht gesehen hatten. Wir schauten uns am Abend dann noch die Finishline Party und das Feuerwerk an, dann ging es mit dem Schuttle Bus zurück zum Gasthof Burgblick wo wir gegen 0:00Uhr ankamen. Am nächsten Tag ging es dann gleich nach dem Frühstück nach Hause wo ich mich einen Tag später einer ordentlichen mehrtägigen ärztlichen Untersuchung unterzog um die Ursache meines Schwächeanfalls zu ergründen. Leider oder sollte man sagen ein Glück, wurde nichts festgestellt.
Fazit: Schade das wir nur zu dritt in Roth gestartet sind und ich mit Eve keinen gemeinsamen Wettkampf bestreiten konnte. Auch das DNF tat noch einige Tag weh, aber die Gesundheit geht einfach vor und ich muss mir nichts mehr beweisen. Auch bin ich um eine Erfahrung reicher geworden, auch wenn man diese nicht unbedingt machen muss. So wollte ich Roth aber nicht beenden und werde bestimmt irgendwann erneut hier starten, beim größten Langdistanztriathlon der Welt!