Harztour 2019

1.Tag (63,5Km, 2:53min Fahrzeit, 22,0Km/h Schnitt, 1027Hm, 64,9Km/h max) Strecke
Los ging es also gegen 14:00Uhr.Ich fuhr die schon so oft gefahrene Strecke am Sösestausee vorbei hoch nach Dammhaus. Hier gleich der erste kurze knackige Anstieg. Kurz hinter Dammhaus dann die erste „Prüfung“ ca 4Km mit Steigungen zwischen 4-10%. Das Wetter war eigentlich super. Den ganzen Tag schon schien die Sonne von blauem Himmel, war aber mit ~16°C und einem böigen Wind doch recht frisch. Die Straßen waren heute noch recht autofrei und so quälte ich mich den Anstieg und gegen den Wind hoch. Ich fuhr an Sonnenberg vorbei und erreichte die
Kreuzung der B4 wo ich sonst immer rechts Richtung Braunlage und über Schierke hoch zum Brocken fuhr. Da ich heute aber recht spät losgekommen bin, wollte ich diesmal den Brocken von der anderen Seite über eine „Nebenstraße“ hochfahren. Deshalb bog ich links ab und fuhr nach ca 2,5Km rechts in die Nebenstraße. Hier ging es dann gleich steil nach oben. Nach wenigen 100 Metern dann der erste „Schock“. Ein riesiger Schneehaufen lag auf der Straße und ich musste absteigen und einige Meter durch den Schneematsch schieben bevor ich wieder weiterfahren konnte. Doch keine 200m weiter der nächste Schneehaufen. Ich stieg wieder ab und zum Glück kam mir ein „Wander-Pärchen“ entgegen. Ich fragte kurz wie es den weiter oben aussah und das Pärchen erklärte mir das es keinen Sinn machen würde weiter zu fahren, da nur noch mehr Schnee die Straße versperren würde. So drehte ich wieder um und begrub meinen Plan heute rauf auf den Brocken zu fahren. Außerdem hatte ich mich auch etwas zu kalt angezogen und beschloss wieder zum Campingplatz zu fahren und die Sonne zu genießen. So ging es dann über Torfhaus hinunter nach Altenau, einen kleinen Anstieg nach Dammhaus zurück zum Campingplatz. Leider gab es kurz hinter der Sösetalsperre einen Motorrad Unfall und die Straße war komplett gesperrt. Mist, so musste ich den Anstieg zur Sösetalsperre wieder hoch und über die Dammkrone und Radweg einen Umweg fahren. Gegen 16:30Uhr war ich wieder am WoMo, kochte mir einen schönen Kaffee und legte mich noch gut eine ¾ Std. in die Sonne bevor es eine heiße Dusche und 2 leckere Steaks zum Abendessen gab. Der Tag lief zwar nicht nach Plan, hat aber trotzdem Spaß gemacht und mit ~63Km und gut 1000Hm ganz vernünftige Werte geliefert.
2.Tag (161,3,Km, 6:50min Fahrzeit, 23,6KM/h Schnitt, 2361HM, 70,0Km/h max) Strecke
Für heute hatte ich mir mal eine ganz andere Tour ausgedacht, die mich rund um den Harz führen sollte. Und zwar so rum wie ich noch nie gefahren
bin. Diesmal ging es nicht an der Sösetalsperre vorbei, sondern Richtung Osterrode Zentrum. Hier bog ich links ab und fuhr eine recht autofrei Straße Richtung Herzberg. Heute hatte ich an Klamotten alles dabei. Wie sich später herausstellte, zu viel. Das Wetter, super. Erneut wolkenloser Himmel und es sollten bis zu 22°C werden. Am Morgen war es noch recht frisch und so hatte ich mir vorsichtshalber Beinlinge übergezogen. Kurz vor Herzberg bog ich links ab Richtung St. Andreasberg. Diese Strecke bin ich noch nicht gefahren und war erstaunt wie lange es moderat Bergauf ging. Die Beinlinge hatte ich schon lange „abgelegt“ und als es dann in den „richtigen“ Anstieg ging zog ich sogar meine Jacke aus. Lief alles prima bis jetzt. In St. Andreasberg gab es dann eine richtige Herausforderung. 18% Steigung auf ca. 200-300m. Wow ich stand fast so langsam fuhr ich hoch. Oben angekommen, Jacke wieder angezogen und hinunter nach Bad Lauterberg. Diese Abfahrt bin ich schon mehrfach hoch und runtergefahren. Unten angekommen musste ich mich ein wenig von meinem Garmin führen lassen, da es quer durch Bad Lauterberg ging. Ich fuhr parallel zur B243 und natürlich komplett gegen den Wind. Aber ich hatte ja Zeit und musste nicht „ballern“. Es ging nun über Walkenried und Zorge hoch zur Bergstadt Hohegeiß. Ein 4-5Km Anstieg der es ganz schön in sich hatte. Oben angekommen, erneut die Jacke übergezogen und auf zur kurzen Abfahrt. Hier ging es
über ein paar kleine „Wellen“ nach Elend. Schließlich wollte ich heute noch hoch auf den Brocken. Der Weg von Elend nach Schierke war wieder ein knackiger Anstieg mit bis zu 13%. Es ging durch Schierke, welches von Touristen überfüllt war und ich ahnte böses auf dem Weg hinauf zum Brocken. Wie immer fing der „Aufstieg“ zum Brocken locker an und die Straße war auch noch recht frei. Aber wie sah es hier aus????? Grausam, sämtliche Fichten wurden gefällt, waren abgestorben bzw. der lagen umgekippt rum. Es sah aus wie nach einem schweren Sturm oder Unwetter. Alles grau in grau und verwüstet. Wie ich später im Internet erfuhr, war dies dem Borkenkäfer zuzuschreiben.Ich fuhr im gleichmäßigen Tempo weiter Richtung Brockenhaus und war sehr erschüttert über das Ausmaß der „Borkenkäfer Verwüstung“. Je höher ich kam um so voller wurde es auf der Straße. Aber das kannte ich ja von früher schon. Auf den letzten 200-300m wurde es dann noch einmal richtig steil dann hatte ich geschafft. Kurz „oben rum „trockene Sachen angezogen, ein paar Fotos gemacht und die Aussicht genossen, dann ging es schon wieder nach hinab. In Elend kehrte ich noch kurz in ein Café ein, genoss die wärmende Sonne mit einem Stück Kuchen und leckerem Kaffee. Anschließend ging es auf direkten Wegen über Braunlage und Sonnenberg zurück nach Osterrode zum Campingplatz.
3.Tag (147,93Km, 6:20min Fahrzeit, 23,3KM/h Schnitt, 2243HM, 74,3Km/h max) Strecke
Die heute Tour war die „klassische“ Brockenumrundung. Als ich nach dem Frühstück mein Rad fertig machte, bemerkte ich das der hinter Reifen
„Luft gelassen“ hatte. Also nahm ich die Pumpe und wollte wieder die erforderlichen 6Bar aufpumpen. Als ich dabei war, sah ich wie aus zwei kleinen Löchern weiße Milch austrat. Ups da wurde mir einiges klar. Gestern auf der Tour hatte ich zweimal das Gefühl an den Beinen nass geworden zu sein, ohne dass es geregnet hat bzw. ich durch eine Pfütze gefahren bin. Nein es musste die Milch im Reifen gewesen sein die kurz ausgetreten war als ich mir ein kleines Loch in den Mantel gefahren hatte. Cool dachte ich, zwei Platten gestern während der Tour und nichts gemerkt. Nun war die Frage. Schlauch einziehen oder mit den knapp 5 Bar auf dem Reifen weiterfahren? Ich entschloss mich für zweite Variante, machte mich auf den Weg und sollte nicht Entäsucht werden. Der Reifen hielt. Die klassische Variante der Tour heute führte über Claustahl-Zellerfeld, einen recht langen Anstieg auf leider stark befahrener Straße, über Schulenberg im Oberharz, durch Bad Harzburg nach Werningerrode wo ich kurz die Orientierung verlor. Nach einem kurzen Stopp und
kleiner Verpflegung fuhr ich den Anstieg nach „Drei Annen Hohne“ hinauf, wo ich am Bahnhof die Historische Lokomotive sah. Der Bahnhof war sehr voll und so ahnte ich schon wieder was mich auf dem Weg hoch zum Brocken erwarten würde. Trotzdem war es wieder eine schöne Auffahrt hinauf zum Brocken. Aber ich hielt mich wieder nur sehr kurz dort oben auf. Auf dem Rückweg hielt ich kurz vor Braunlage beim „berühmten“ Fisch bzw. Erbsensuppen Stand an, Trank ein Cola und nahm eine frisch geräucherte Forelle mit. In Braunlage selbst, hier war es übermäßig voll, kaufte ich noch schnell eine kleine Hex für mein „Hexlein“ zu Hause und machte mich dann auf den Weg nach Osterrode. Es war Ostersamstag und der Campingplatz hatte ein großes Osterfeuer organisiert, welches ich am Abend noch beiwohnte. Am nächsten Morgen früh um 6:00Uhr ging es zurück nach Hamburg da wir um 10:00Uhr zum traditionellem Osterbranch eingeladen waren.
Fazit: Der Harz lohnt sich immer wieder. Schöne Landschaft und steile wenn auch nicht allzu lange Anstiege. Es war bestimmt nicht das letzte mal !