IRONMAN Lanzarote 2019
Ergebnisliste

So flogen Thomas & ich am Di. 21. Mai über die mit Hannes Hawaii Tours gebuchte Reise nach Lanzarote. Dort angekommen hatte wir uns einen Leihwagen gemietet und wurden von Hannes persönlich noch am Flughafen begrüßt. Abends gab es dann im Hotel „Los Jameos Playa“, welches auch noch von einer sehr netten und begeisterten Triathletin als Hoteldirektoren geleitet wurde, einen kleinen Empfang. Die „HHT“ Truppe bestand aus ca 20 Triathleten. Wie sich später herausstellte wurde es eine sehr nette Gemeinschaft im Laufe der Woche. Am Mittwoch sind wir ein Teilstück der gegenüber 2015 geänderten Radstrecke abgefahren und am Nachmittag bin ich die komplette Schwimmrunde abgeschwommen, was mir „für den Kopf“ sehr gutgetan hatte. Am Donnerstag sind Thomas & ich noch einmal einen Großteil der Radstrecke abgefahren und haben dabei gleich die Startunterlagen abgeholt. Die Wettkampfbesprechung haben wir am Nachmittag im Livestream vom Hotel aus angeschaut J Am Freitag passierte außer dem Radcheck-In dann nicht mehr viel.
Nach einer etwas unruhigen, aber nicht schlaflosen Nacht klingelte der Wecker um 4:10Uhr. Das Hotel bot ein kleines Frühstück für die Athleten und anschließend wurden wir von Hannes zum Startbereich „chauffiert“. Es war wie immer ein riesen „Gewusel“ aber da Thomas und ich uns nichts besonderes vorgenommen hatten, waren wir relativ relaxed. Hatten noch kurz vor den Start ein „pläuschen“ mit der Hoteldirektorin und standen dann, nachdem wir kurz ins Wasser gegangen sind, um 6:50Uhr im Starbereich. Thomas ganz hinten, während ich mich bei einer Schwimmzeit von ca. 80 min aufgestellt hatte. Dann ging es auch schon los. Es war zwar nicht wirklich ein Massenstart, aber ich kam mir vor wie früher. Die ersten 200-300m war es ein „Hauen und Stechen“ in der aufgewühlten See. Es ging um die erste Boje herum und dann ca 850m gerade aus. Da ich keine Ambitionen hatte und eh kein guter Schwimmer bin, ließ ich es ruhig angehen. Durch den schon in der ersten Runde auffrischendem Wind war es draußen recht wellig, aber dennoch sehr gut zu schwimmen. Nach knapp 45min erreichte ich den Schwimmstart wieder, lief ca. 50m über den Strand, um mich auf die zweite Runde zu begeben. Langsam wurde mir echt kalt. Meine Fingerspitzen fühlten sich auf der 2 Hälfte schon ein wenig taub an. Obwohl es waren eigentlich nur die Fingerspitzen. Ich schluckte zwischendurch noch ein wenig Salzwasser, musste mich fast übergeben, aber sonst passierte nichts weiter. Nach knapp 1:30Std. dann endlich ab in die erste Wechselzone. Hier ließ ich richtig Zeit. Zog in Ruhe den Neo aus, trocknete mich ab, zog mir Socken, Radschuhe und eine Windweste an und ließ mich noch mit Sonnencreme eincremen. Dann ging es locker zum Rad und auf zur zweiten Disziplin. Die
Radstrecke wurde gegenüber 2015 geändert so das schon gleich wenigen Kilometern der erste wirklich nennenswerte Anstieg kam. Eigentlich ganz gut dachte ich, da ich auf den ersten Kilometern sehr gefroren hatte. Achja zum Wetter. Beim Schwimmstart war es bedeckt und es wehte schon eine leichte Brise. Als ich aufs Rad gestiegen bin, hatte der Wind ordentlich zugelegt und es nieselte sogar ab und an etwas. Während zum Mittag hin die Sonne durch kam. Den ersten Anstieg nahm ich sehr locker und versuchte nicht über 200Watt zu treten, was mir aber aufgrund der Steigung und Übersetzung nicht immer gelang. Als es dann Richtung EL Golfo ging fuhr ich auf Thomas auf. Mit ihm hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet. Ist er doch von ganz hinten gestartet. Aber was ein guter Schwimmer ist … Wir fuhren bis El Golfo fast zusammen, dann aber wurde es mir zu langsam und ich setzte mich ab. Kurze Zeit später ging es in die Feuerberge! Wie erwartete kam nun der Wind direkt von vorn. Ich blieb ruhig versuchte mich klein zumachen, nahm den Kopf runter und fuhr einfach weiter immer weiter. Kurz vor TINAJA ging es fast 180° wieder zurück Richtung MASDACHE. Nun mit dem Wind im Rücken waren die kleinen Anstiege hier schnell geschafft. Von MASDACHE ging es dann mit dem Wind schräg von vorn nach TEGUISE. Diese Strecke ging leicht bergauf und rechts und links war es sehr flach so dass hier der böige Wind sehr gefährlich wurde. Ab TEGUISE ging es dann richtig zur Sache. Hier ging es hoch zum höchsten Punkt nach „Los Helechos“ mit zwischdurch bis zu 13% Steigung. Ich fühlte mich eigentlich immer noch ganz gut und durch den ständigen Wechsel vom Oberlenker und Auflieger hatte ich werde Po noch Rückenschmerzen. Auch die Beine erholten sich immer wieder schnell nach den steilen Rampen. Selbst zum Mirador del Rio fuhr ich, wenn auch nicht gerade schnell, recht locker hoch. Oben kurz eine Wasserflasche gegriffen, dann ging es gut 25Km fast bergab mit dem Wind im Rücken. Hier konnte man gut „Strecke“ machen und ich wunderte mich wie viele Athleten ich überholte. Es ging zurück nach TEGUISE was noch einmal wieder Kraft aus den Beinen sog. Hinter TEGUISE ging es dann noch einmal eine
„Stichstraße“ 6,5KM hinunter nach „Las Ladereas“ um anschließend dieselbe Strecke wieder hoch zufahren. Hier hatten wir allerdings ein wenig Glück, da der Wind bergab von vorn kam um uns anschließend wieder hochzuschieben. Nun ging es endlich Richtung Puerto del Carmen. Es zog sich zwar noch etwas bergauf, aber dies war nicht ganz so schlimm da nun der wind schräg von hinten kam. Kurz vor dem Ziel dann noch die gefährliche Abfahrt mit dem schlechten Straßenbeschlag, dann hatte ich es fast geschafft. Als ich auf die Promenade Richtung Ziel bog, liefen schon etliche Athleten auf der Laufstrecke. Ich lief in die zweite Wechselzone, das Rad wurde mir am Ende abgenommen und ergriff meinen Laufbeutel. Ich suchte mir einen Stuhl, zog in Ruhe meine Windweste und Socken aus, als ich von einem Volunteer schon eingecremt wurde. Ich zog meine Kompressionstrümpfe und Laufschuhe an und stellte fest, dass ich wahnsinnige Schmerzen seitlich unter beiden Füssen hatte. Da hatte ich wohl die Radschuhe zu festgeschnürt. Mehr humpelnd als laufend verließ ich das Zelt, stattete der Toilette noch einen kurzen Besuch ab und ab ging es. Kaum hatte ich die Laufstrecke betreten lief der Sieger „Federik van Lierde“ ins Ziel. Sehr motivierend dachte ich und versuchte trotz Schmerzen einigermaßen meinen Rhythmus zu finden. Dies war allerdings nicht einfach, da es gleich nach wenigen hundert Metern bergauf ging. Der erste Teil der Strecke war recht wellig aber laut meiner Uhr lief ich die ersten Kilometer weit unter 5:30/min. Die Beine fühlten sich jetzt leider nicht mehr so gut an. Die erste
Verpflegungsstelle hatte ich links liegen lassen an der zweite ging ich schon die ersten Meter und nahm Wasser und Orangen zu mir. Am dritten „VP“ gab es nur Wasser und die nächste war, zumindest in der ersten Runde nun 4Km entfernt. Jetzt ging es entlang der Landebahn am Flughafen und erneut komplett gegen den Wind. Hier reduzierte sich mein Lauftempo gleich auf > 6min/Km. Als ich den VP endlich erreichte wollte ich schon mit Cola anfangen, aber leider gab es auch hier nur Wasser. So ein Mist dachte ich und nahm je einen Eiswürfel in die Hände. Dasselbe tat ich auf dem Rückweg, der nun zwar etwas einfacher durch den Rückenwind war, aber trotzdem ziemlich lang und warm. So das ich mir die Eiswürfel in den Mund steckte. Kurz bevor ich den Flughafen hinter mir gelassen hatte, war wohl so bei KM 15, kam mir Thomas entgegen. Wir klatschten uns kurz ab und weiter ging es. Am nächsten VP wo es Cola gab, nahm ich mir gleich drei Becher voller Cola und trank diese gierig aus. Anschließend ging ich ein paar hundert Meter ehe ich mich wieder langsam in Bewegung setzte. Die Schmerzen seitlich unter den Füssen haben leider nicht viel nachgelassen, aber was sollte ich machen. Mit tat eh fast alles weh. In der zweiten und dritten Runde nahm ich an jedem VP Cola zu mir, ging ein paar (mehr) Schritte und lief wieder an. Alles in allem nicht schnell aber ohne Probleme. Kurz vor dem Zieleinlauf achtete ich noch darauf das keiner vor mir lief der auch ins Ziel lief, da ich ein schönes Finischer Foto haben wollte. Was auch geklappt hat. Nach dem Zieleinlauf dann wie immer schnell zu den Klamotten und trockene Sachen angezogen. Die Sonne schien zwar noch am Horizont aber es wurde schon merklich kühler. Ich verpflegte mich leckerer mit Pizza und empfing Thomas ca. 1,5 Std. später im Zielbereich. Auch er zog sich zügig um und kurze Zeit später fuhren wir schon wieder mit dem Rad Richtung Hotel welches 3Km vom Start- Ziebereich lag. Hier gab es schnell eine kurze heiße Dusche um uns dann am extra für uns Athleten aufgebauten Mitternachts Büfett mit den anderen Athleten noch einmal zu stärken. An den restlichen beiden Tagen gingen wir dann noch einmal mit der Hannes Hawaii Truppe zur Siegerehrung, in El Golfo Essen, lagen faul am Pool oder gingen im Meer schwimmen. Am Dienstagmittag ging es dann wieder zurück nach Hamburg
Fazit: Es war eine MegaTour, die Hannes Hawaii Truppe war super und der Wettkampf abartig hart. Noch nie hatte ich für eine Langdistanz über 13 Stunden benötigt. Aber ganz ehrlich. Mich wird die Insel nicht wiedersehen. 2-mal den IRONMAN auf Lanzarote gefinished das reicht und als Urlauber ist mir die Insel zu öde, eintönig und vor allem zu windig.