Alp d´Huez Tritahlon Long Distance
(2,2Km Swim, 118Km Bike, 20Km Run)

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Zwei Jahre ist es nun schon her, dass ich mich mit Dirk für den „Alpentriathlon“ in Alp d’Huez angemeldet hatte. Durch die Corona Pandemie konnte der Triathlon 2020 nicht durchgeführt werden und so machten wir uns am Sonntag, den 25. Juli auf Richtung Alp d’Huez. Mit einer Übernachtung auf dem Campinglatz Tunis See in Freiburg, kamen wir am Nachmittag in Allemond auf dem Campingplatz „Le Grand Calme“ an. Nachdem wir uns auf dem Campingplatz eingerichtet hatten, wurde erst einmal der Grill angeschmissen. Anschließend ließen wir den Abend ausklingen.

27.07.2021

IMG 1996Am nächsten Tag holten wir die Startunterlagen ab und mussten hoch nach Alp d’Huez, da unser Campingplatz im Tal in der Nähe des Lac du Verney, dem Start des Triathlons lang. Vorher sahen wir uns noch die Wechselzone 1 am See an. Da wir schon beim Triathlon die legendären Serpentinen von Alp d‘Huez hochfahren, fuhren wir diesmal direkt von Lac du Verney über Sardonne (D448), Villard-Reculas (D2118) und Huez nach Alp d’Huez hoch. Eine sehr schöne, kaum befahren Passstraße mit super Ausblick. Oben in Alp d’Huez dann Startunterlagen abgeholt, die 2 Wechselzone inspiziert und ein Käffchen getrunken. Anschließend ging es den legendären Pass von Alp d’Huez hinunter nach Le Bourg-d‘Osians und weiter nach Allemond zum Campingplatz. Den Abend ließen wir dann beim Italiener mit einer leckeren Pizza ausklingen.

28.07.2021

IMG 1997Am nächsten Morgen schüttet es aus Eimern als wir hatten unsere Nachbarn, zum Dank das er uns am Wettkampf Morgen mit dem Auto zum Start fahren wollten, zum Frühstück eingeladen. Aber dank der Markise am WoMo konnten wir 4 gemütlich draußen Frühstücken. Als die Sonne durch kam, chillten Dirk und ich noch ein wenig, um am Nachmittag die Räder einzuchecken. Anschließend begutachteten wir noch die Wechselzone und machten und zu Fuß entlang des Sees auf den ca 2-3Km langen Heimweg. Am Abend gab es dann noch einmal eine große Portion Kohlehydrate in Form von Nudeln und dann ab ins „Bettchen“.

29.07.2021 (Raceday)

Nach einem kurzen Frühstück am Morgen fuhr uns unser Camping-Nachbar, wie verabredet mit dem Auto zum Startbereich. Das Wetter war perfekt. Blauer Himmel und angenehme Temperaturen. Dirk und ich richteten die Wechselzone ein und verloren uns anschließend bei dem „Gewühl“ aus den Augen. Corona war hier anscheinend kein Thema. Kaum jemand trug hier Maske und die Zuschauer standen recht dicht gedrängt an der Wechselzone oder am Start beim See.

Dann wurde es Zeit ins Wasser zu gehen. Der See war mit 16°C recht frisch, so dass ich mich nach einem kurzen „eintauchen“ wieder an den Rand des Sees gesetzt hatte. Als der Startschuss fiel, befand ich mich wie immer im hinteren Bereich und schwamm los. Doch nun hatte es sich wohl gerächt das ich mich nicht eingeschwommen hatte. Schon nach wenigen Metern bekam ich massive Atemnot und musste Brustschwimmen um genügend Luft zubekommen. Immer wieder versuchte ich in den Kraulstil überzugehen, musste aber immer wieder anhalten um Luft zubekommen. Es war sehr schlimm und ich dachte sogar kurzzeitig ans Aufgeben. Doch es war wohl die „Erfahrung“, dass ich nicht aufgegeben hatte. Denn nach einer gefühlten Ewigkeit hatte mein Körper sich endlich an die Umstände im kalten Wasser gewöhnt und ich konnte meinen Rhythmus finden. Nun machte es auch wieder richtig Spaß und ich konnte sogar einige Plätz im Wasser wieder gut machen.

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Der Wechsel aufs Rad funktionierte gut und so saß ich nach gut 1 Stunde auf dem Rad. Ich hatte keine Ahnung von der Radstrecke und wusste nur dass es zwei oder drei Pässe zu bewältigen gab, wobei die Passstraße nach Alp d`Huez der letzte Anstieg war. Die ersten 30Km ging es im rasanten Tempo auf einer recht viel befahrenen Straße bergab in Richtung Séchil  (375m). Dort ging es in einer Linkskurve in den ersten Anstieg den Alpe du Grand Serre, (1375m). Und der hatte es auch gleich in sich. Oben angekommen, gab es nur eine kleine Abfahrt um dann in hügeligen „Wellen“ zum Anstieg Valbonnais (790m) zufahren. Der Col d‘ Ornon (1367m) der anschließend zu bewältigen war, zog sich sehr lange hin und war am Anfang mit 3-4% gut zu fahren, wäre da nicht der Wind der von vorn kam. Nachdem ich auch diesen gemeistert hatte, fuhr ich, Windschattenkonform mit einer kleinen Gruppe im hohen Tempo begab Richtung Le Bourg-d’Osians. Unterwegs hatte ich insgesamt 3x kurz an den Verpflegungsstellen angehalten und mich verpflegt und meine Flaschen mit Wasser gefüllt. Das Wetter war im Tal recht warm (~28°C), während es auf den Pässen mit 18-20°C angenehm kühl war. In Le Bourg-d’Osians angekommen, ging es nun die berühmten 21 Kehren nach Alp d‘ Huez (1850m) hoch. Und es fing gleich mit einer fetten 11%tigen Steigung an. Ich versuchte meinen Rhythmus wieder zu finden und fuhr gleichmäßig den Pass hinauf. An den Seiten sah ich nun den einen oder anderen erschöpften Athleten im Schatten liegen oder mit Krämpfen kämpfen. Für mich war es ein „NoGo“ anzuhalten, solange meine Beine mitmachten. Und das taten sie zum Glück. Nach einer gefühlten Ewigkeit kämpfte ich mich die letzte Rampe nach Alp d‘ Huez hoch, rollte in Richtung Wechselzone auf den Kunstrasen des Sportplatzes und stellt erschöpft mein Rad ab. Den Wechsel in die Laufschuhe ließ ich locker angehen und setzte mich erst einmal hin. Ich nahm noch ein Gel zu mir und lief langsam los. Die ersten 1-2 Km ging es über steinige Wege was meinen Beinen nicht gerade guttat, obwohl sie sich besser anfühlten als gedacht. Das galt allerdings nur bis Km 3. Dann kam ein kurzer Anstieg und ich musste schon nach 3 Km eine Geh Pause einlegen. Sobald der Anstieg vorbei war, lief ich wieder locker weiter. Nach 4Km gab es einen längeren Anstieg. Dort ging ich immer wieder einen kurzen Augenblick, um dann wieder anzulaufen. Am Ende der 2ten von 3 Runden, es war natürlich auf dem Schotterweg, wollte mein rechte vordere Oberschenkel krampfen und ich musste kurz stehen bleiben und den Oberschenkel dehnen. Und das bei noch gut 8Km die noch zu bewältigen waren. Ich lief locker und vorsichtig weiter und hatte Glück, das es bis ins Ziel reichte. Im Zielbereich hielt ich mich nicht lange auf, da es langsam frisch hier oben wurde und zog mir frische warme Sachen an, verpflegte mich und wartete auf Dirk, den ich seit heute Morgen am Start nicht mehr gesehen hatte. Nach etwas über 1 Std. kam er dann endlich überglücklich ins Ziel gelaufen.

 Result

Result Dirk

IMG 2065Urkunde Alp d Huez Joern Urkunde Alp d Huez Dirk

Nachdem auch Dirk sich verpflegt und umgezogen hatte, mussten wir uns beeilen zum Campingplatz im Tal zu kommen. Wurde es doch langsam dunkel und wir mussten noch den Pass Alp d‘Huez wieder mit dem Rad. Den Campingplatz erreichten wir in der Dämmerung und gönnten uns erst einmal ein alkoholfreies Bier.

Nach einer heißen Dusche und einer „Stärkung“ ging es dann auch schon bald schlafen. Der nächste Tag diente der Erholung! Nachdem wir ausgeschlagen hatte und mit dem Frühstück fertig waren, gingen wir noch einmal zum Schwimmstart um uns den Start für die Olympische Distanz anzuschauen. Am Nachmittag dann noch ein zwei leckere französche Kuche mit Käffchen bei schönem Sonnenschein. Dann war auch der letzte Tag vorbei.

Fazit: Ein Mega Event. Es hat super Spaß gemacht. Auch wenn der See sehr kalt war und die Anstiege anspruchsvoll. Es hatte einfach alles gepasst. Der Grund war evtl. auch der, das ich den Wettkampf nie als solchen angesehen hatte, sondern ihn einfach nur genossen hab. Könnte mir vorstellen hier noch einmal zu starten!

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