3x Mont Ventoux (Bedoin, Maulancéne, Sault), 142,10Km, 8:05:10, 4364Hm, Schnitt 17,6Km/h, Max 69,8Km/h, 160W Schnitt

Strecke

NIMG 2120ach einem „spärlichem“ Frühstück machten wir uns bei sehr schlechtem und kaltem Wetter vom  Campingplatz Municipal auf weiter Richtung Süden und hofften auf besseres Wetter. Es ging nach Bedoin in die Provence, zum Mont Ventoux. Gut 300Km lagen vor uns. Kurz nach dem Mittag erreichten wir unser Ziel, den Campingplatz Le Pastory. Das Wetter war perfekt. Strahlender Sonnenschein und um die 25°C. Das hatten wir auch verdient nach dem Tag von gestern. Sofort nachdem wir unseren Platz eingerichtet hatten, machten wir uns zu Fuß auf nach Bédoin, ein kleiner Ort der nur knapp 2Km entfern von Campingplatz lag. Wir machten ein wenig „Sightseeing“ und aßen eine Kleinigkeit. Den Abend ließen wir dann gemütlich am WoMo ausklingen. Am nächsten Morgen ging es rechtzeitig gegen 8:30Uhr los. 3x den Mont Ventoux „bezwingen“ um in den „Club des Cingles du Mont Ventoux“ aufgenommen zu werden. Los ging es von Bedoin. Das Wetter perfekt, Sonne pur, kaum Wind und nicht zu warm.


Von Bédoin ist der Mont Ventoux 21.4 km lang. Über diese Strecke muss man 1639 Höhenmeter überbrücken. Die durchschnittliche Steigung beträgt 7.6 %. Die maximale Steigung ist 12 %. Man sagt, dass die Seite aus Bédoin schwerer ist als die Seite aus Malaucène. Dennoch ist der Unterschied minimal. Während die Seite von Bédoin einen schweren langen Abschnitt im Wald aufweist, hat die Seite von Malaucène einen noch schwereren, wenn auch halb so langen Abschnitt in der Mitte des Anstiegs. Glücklicherweise bietet diese Seite interessantere Ansichten, da die Sicht weniger durch Wald und Bäume behindert wird.

Wir waren nicht allein unterwegs und trafen mehrere Radfahrer. Am „Chalet de Reynard“, etwas 5Km vor dem Gipfel, wartete ich auf Dirk um mit ihm gemeinsam dem Gipfel entgegen zuradeln. Am Gedenkstein von Tom Simpson machten wir noch einmal kurz halt für ein paar Erinnerungsfotos

IMG 2130Zu trauriger Berühmtheit gelangte Simpson vor allem durch seinen Tod an den Hängen des Mont Ventoux während der Tour de France 1967. Er lag im Gesamtklassement zwar etwas zurück, hatte aber die Hoffnung, durch einen Angriff an diesem Tage das Blatt zu wenden. Er ging zunächst in Führung, wurde dann aber überholt. Kurz vor Erreichen des Gipfels kollabierte Simpson, stieg noch einmal aufs Rad, um wenige Augenblicke später wegen Herzstillstands erneut das Bewusstsein zu verlieren. Trotz sofortiger Herz-Lungen-Wiederbelebungsversuche starb er noch am Rand der Straße.[2] Ein Journalist, der nicht vor Ort war, hat ihm später die letzten Worte „Setzt mich wieder auf mein Rad“ zugeschrieben.[3] Auch wenn dieses Zitat nicht tatsächlich ausgesprochen wurde, hat es dennoch einige Bekanntheit erlangt. Im Nachhinein wurde ermittelt, dass Simpson Aufputschmittel (Amphetamin) und Alkohol zu sich genommen hatte. Der Obduktionsbefund war Dehydratation.

 

Dann hatten wir es geschafft. Die erste Auffahrt war geschafft. Nun ging es auf der Westseite hinunter nach Malaucéne um kurz darauf, nach einer kleinen Pause, denselben Weg wieder hinaufzufahren. Mit 20,9Km und 1576Hm war IMG 2166die Strecke in etwa gleich lang wie von der Südseite von Bedoin. Eigentlich soll die Auffahrt von Bedoin der schwerste sein, aber ich empfand die von Malauncéne um einiges schwerer. Oben am Gipfel angekommen, gab es erst einmal ein kalte Cola und ein weiteres „Beweisfoto“ für die zweite Auffahrt. Nachdem alles erledigt war, ging es hinunter nach Sault. Sault lag etwa 15Km südöstlich vom Mont Ventoux. Als wir in Sault angekommen waren, machten wir erst einmal eine große Pause und stärkten uns mit Pasta und Cola in ein Restaurant. Gestärkt aber schon leicht angeschlagen, machten wir uns auf, den Berg ein letztes Mal am heutigen Tag zu erklimmen. Die Auffahrt von Sault war mit 25,4Km und 1214Hm die längste, aber einfachste Auffahrt der 3 Strecken.Es ging recht moderat durch Wälder hoch bis zum „Chalet de Reynard“. Da es langsam kühler wurde, es war ja schon nachmittags, wartete ich diesmal nicht am Chalet auf Dirk, sondern fuhr gleich weiter. Auch wollte ich endlich oben ankommen, da meine Beine nun langsam schwer wurden. Als Dirk und ich dann die letzten Fotos am Gipfel machten, war es schon ziemlich einsam geworden hier oben. Tobte nach der ersten und zweiten Auffahrt hier noch das Leben, waren nur noch vereinzelnd Radfahrer hier. Wir zogen uns unsere Windjacken an und machten uns auf den Weg zuück zum Campingplatz, wo in der Zwischenzeit, Steven aus Marseille angekommen sein müsste. Er wollte mit uns nach Hause zurückfahren. Die Abfahrt vom Mont Ventoux nach Bedoin war der Hammer. Die Sraßen waren um diese Uhrzeit leer und so konnten wir die Räder „laufen lassen“. Was für ein Spaß. Nur knapp 30min. vom Gipfel des Mont Ventoux bis zum Campingplatz. Wahnsinn!

 

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Hier empfing uns dann Steven, der schon auf uns wartete. Den Abend haben wir dann mit einem „Barbecue“ gemeinsam ausklingen lassen.

Der nächste Tag war eigentlich zur Erholung gedacht, doch Dirk und ich setzten sich noch einmal auf die Räder, um von Bedoin direkt nach Malaucéne zu fahren. Knapp 12 km trennten die beiden Örtchen. Dort angekommen setzten wir uns in ein Cafe und beobachtetet das rege Treiben im Ort. Bis Dirk auf die blöde Idee kam, den Rückweg über den Mont Vetoux zu nehmen. Hieß erneut von Malaucéne die Auffahrt nehmen. Aber wer mich kennt, der weiß das ich zu jeder Schandtat bereit bin und außerdem reizte mich die erneute Abfahrt hinunter nach Bedoin. Gesagt getan. Die Hälfte der Strecke fuhr ich mi Dir gemeinsam hinauf und hatte schon fast Problem ihm zu folgen. Im steilen Abschnitt aber viel Dirk etwas zurück und ich war überrascht das meine Beine so gut mitspielten. Nicht das mit das leicht viel, aber ich hatte nach dem gestrigen Tag doch so meine Bedenken. Klappte aber ganz gut und auch Dirk kam erreichte den Gipfel besser als erwartet. Nach einer kurzen Pause, schließlich wartete Steven auf uns, ging es auf die rasante Abfahrt hinunter nach Bedoin und somit zum Campingplatz.

Nachmittags gingen wir alle drei noch einmal nach Bedoin, bummelten ein wenig und aßen eine Pizza. Damit war das Kapitel Mont Ventoux auch schon erledigt und der Genfer See erwartete uns am nächsten Tag.